Milieuschutz bleibt erhalten
Bezirksamt ließ die Situation im Kaskelkiez untersuchen
Das Gebiet rund um die Kaskelstraße bleibt Milieuschutzgebiet. Das entschied das Bezirksamt nach einer Überprüfung der Voraussetzungen.
Die Bewohner sind weiter vor Verdrängung und dem Verlust von günstigem Mietwohnraum geschützt, informiert Stadtentwicklungsstadtrat Kevin Hönicke (SPD). Die Überprüfung fand auf Grundlage der sozialen Erhaltungsverordnung statt. Die Milieuschutzverordnung ist zwar zeitlich nicht befristet, die Voraussetzungen müssen aber in regelmäßigen Abständen überprüft werden. Für das Gebiet Kaskelstraße fand eine Überprüfung von Oktober 2022 bis Mai 2023 statt. Dabei wurden die städtebauliche Situation erhoben, die Infrastruktur analysiert und eine Befragung durchgeführt. Daran haben sich 28,1 Prozent der angeschriebenen Haushalte beteiligt, informiert das Bezirksamt. Das ist im berlinweiten Vergleich eine hohe Quote.
Die Überprüfung ergab, dass die mit der Festsetzung als Milieuschutzgebiet verfolgten Ziele im Kaskelkiez erreicht werden konnten. Als wesentliche Erfolge sind die Erhaltung des Wohnungsschlüssels, die bedarfsgerechte Belegung sowie die Begrenzung von baulichen Maßnahmen im Rahmen der bezirklichen Genehmigungskriterien hervorzuheben, so Stadtrat Hönicke. Außerdem wurde festgestellt, dass die Anwendungsvoraussetzungen der sozialen Erhaltungsverordnung weiter vorliegen. „Auch wenn es schade ist, dass wir in unserer Stadt Bewohnerinnen und Bewohner vor Verdrängungen und enormen Mietsteigerungen schützen müssen, bin ich dankbar, dass wir hier diesen Schutz weiter intensiv betreiben können und betreiben werden“, sagt Kevin Hönicke.
Die Bevölkerung im Kaskelkiez ist von überdurchschnittlich hohem Anteil einkommensarmer Haushalte und großer Altersarmut geprägt. Allerdings bestehen auch Potenziale zur Aufwertung des Wohn- und Gebäudebestands und zur Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen, was teilweise zu steigenden Angebotsmieten führt. Das Quartier kann trotz Modernisierungen nach wie vor zur Versorgung der Bevölkerung mit günstigem Wohnraum in einer innerstädtischen Lage beitragen, schätzt das Bezirksamt ein. Es bestehe aber eine erhebliche Verdrängungsgefahr für Mieter. Deswegen sollen diese weiter mittels Milieuschutz- beziehungsweise Erhaltungsverordnung geschützt werden. Detaillierte Ergebnisse zur Überprüfung wird das Bezirksamt demnächst auf seiner Website veröffentlichen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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