Filter contra Sportplatz: Rummelsburger wollen Behörden auf die Finger schauen
"Der Süden des Bezirks hat viel zu wenig Sportflächen, das belegt auch der Sportentwicklungsplan", sagte Anwohner Jörg Meißner beim jüngsten Ausschuss für ökologische Stadtentwicklung. Er ist einer der Familienväter, der sich für den Erhalt der Anlage einsetzt.
Er sieht den Sportplatz in Gefahr, weil das Land Berlin den Bau einer Bodenfilteranlage plant, um die Zuflüsse in die Rummelsburger Bucht zu reinigen und so die Belastung für den See zu senken. Schon jetzt ist jedoch klar, dass die ursprünglich für den Filter vorgesehene Fläche an der Georg-Löwenstein-Straße - zwischen Seeufer und Sportplatz - zu klein ist.
Also wird es der Sportanlage an den Kragen gehen. Die Anwohner fordern seit Ende des vergangenen Jahres den Erhalt und wollen, dass ein Kompromiss gefunden wird. Sie sammelten Hunderte von Unterschriften. "Die ökologischen Belange dürfen nicht in Konflikt mit den Freizeitbelangen gebracht werden", forderte Meißner. Der Sportplatz sei bei den Familien an der Rummelsburger Bucht beliebt und der einzige Ort, wo vernünftig Fußball und Basketball gespielt werden könne.
Die Anwohner wollen nun den Ämtern bei den Planungen des Bodenseefilters auf die Finger schauen. Das Bezirksamt Lichtenberg hat kürzlich beschlossen, den eigentlich schon abgeschlossenen Bebauungsplan für das Gebiet an der Georg-Löwenstein-Straße noch einmal zu bearbeiten. Muss über die genaue Lage und Größe der Filter-Fläche mit dem Land Berlin gesprochen werden, möchte der Bezirk die Größe der Sport- und Freizeitflächen schon jetzt festlegen und schlug vor, sie mit einer maximalen Größe von 3000 Quadratmetern auszuweisen. "Unser Ziel ist es, auch zu prüfen, ob ein Filterbau möglich wäre, ohne auf die Sportanlagen zugreifen zu müssen", erklärte Wilfried Nünthel (CDU), Stadtrat für Stadtentwicklung und Umwelt bei der Ausschusssitzung.
"Die 3000 Quadratmeter sind zu gering, da es ja noch entsprechend Abstandsflächen zum Filter braucht", so Meißner. Und ob es überhaupt bei 3000 Quadratmetern bleibe, sei zweifelhaft. Denn mit der Formulierung "maximal" könnte die Fläche ja auch kleiner ausfallen. Auf Meißners Drängen einigten sich jedoch die Ausschussmitglieder auf eine Größe von 3000 Quadratmetern, ohne den relativierenden Zusatz "maximal".
Wie groß die Fläche für die Filteranlage ausfallen wird, steht noch nicht fest. Hier sei man auf die Expertise der Fachverwaltungen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung angewiesen, heißt aus dem Lichtenberger Bezirksamt. Denn der Bau sei ein hochkomplexes Unterfangen, das sich über Jahrzehnte hinziehen könne. Überdies sei das Projekt noch nicht als Investition in der Planung des Landes Berlin angemeldet.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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