Regenwasser muss von Schadstoffen gereinigt werden

Das Regenrückhaltebecken am Biesdorfer Baggersee könnte Vorbild für die geplante Anlage am Ruschegraben sein. | Foto: KT
  • Das Regenrückhaltebecken am Biesdorfer Baggersee könnte Vorbild für die geplante Anlage am Ruschegraben sein.
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Rummelsburg. Die erste Sitzung des Ausschusses für ökologische Stadtentwicklung nach der Sommerpause am 7. August weckte viele Emotionen. Im Wohngebiet Rummelsburger Bucht soll ein Regenrückhaltebecken gebaut werden.

Die Forderung für das Regenrückhaltebecken vor der Rummelsburger Bucht ist nicht neu. Seit über zehn Jahren wird darüber diskutiert. Neu allerdings ist, dass dafür eine Sportfläche geopfert werden soll.

Über den Ruschegraben wird das Regenwasser vom Norden des Bezirks über die Viktoriastadt bis in den Rummelsburger See geleitet. Der Ruschegraben ist aber nirgends zu sehen, sondern fließt in Rohrleitungen. Nun ist das Regenwasser aber nicht das Problem, sondern die vielen Schadstoffe, die damit in die Rummelsburger Bucht transportiert werden. Das Bezirksamt hat die Zahlen ausgerechnet. In einem Jahr kommen auf diesem Wege 440 Kilogramm Phosphor, 260 Kilogramm Zink sowie 162 Tonnen Sand in den See. Nach der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie von 2000 müssen die Mitgliedsstaaten dafür sorgen, dass diese Schadstoffe nicht mehr in die Gewässer eingeleitet werden.

Für den zuständigen Stadtrat für Stadtentwicklung, Wilfried Nünthel (CDU), bleibt die große Frage, wo das Regenwasser von diesen Schadstoffen gereinigt werden soll. "Das Bezirksamt muss dafür eine geeignete Fläche ausweisen", betonte Nünthel vor dem Ausschuss. Dafür steht allerdings nur ein Grundstück an der Georg-Löwenstein-Straße/Ecke Hauptstraße zur Verfügung. Doch die Anwohner wollen nicht auf ihre Sportfläche im Wohngebiet verzichten. Nünthel grenzte aber auch gleich ein: "Für die technische Ausführung sind dann die Berliner Wasserbetriebe zuständig." Er kündigte an, dass es im Oktober/November dazu eine Einwohnerversammlung geben wird. Damit wollten sich aber weder die Bezirksverordneten noch die Anwohner zufrieden geben und forderten eine Sondersitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung. Doch auf einen gemeinsamen Termin konnten sich die Volksvertreter noch nicht einigen, weil sie die berechtigte Forderung stellten, dass sowohl die Gutachter als auch ein Vertreter der Wasserbetriebe Rede und Antwort stehen sollen.

Hans Pagel vom Kiezbeirat Rummelsburg und auch der Nachbarschaftsverein WiR kritisierten die schleppende Informationspolitik des Bezirksamtes und forderten, alle Gutachten und Planungsunterlagen offen zu legen.

Ein solches Regenrückhaltebecken gibt es schon wenige Kilometer entfernt am Biesdorfer Baggersee. Dort ist die Situation ähnlich. Das Regenwasser von Hellersdorf und Marzahn-Nord wurde früher ungefiltert in den Biesdorfer Baggersee geleitet. Seit mehreren Jahren gibt es die Filteranlage, die von außen wie ein großes Schilfgebiet aussieht. Dort könnten sich auch die Lichtenberger informieren, wie solche Anlagen gebaut werden.

Die betroffenen Einwohner und Initiativen wollen bereits das Rummelsburger Wasserfest am 23. August für Informationen und eine Podiumsdiskussion nutzen.

Klaus Tessmann / KT
Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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