Nachdenken über das Erinnern
Ausstellung zum Umgang mit Gedenktafeln, Stelen und Denkmälern im Bezirk

Der damalige Lichtenberger Bürgermeister Christian Kind (SPD) enthüllte am 9. Januar 1992 das Schild für die Möllendorffstraße. Seit 1976 war sie nach dem französischen Kommunisten Jacques Duclos benannt und erhielt nun ihren alten Namen zurück. | Foto:  Archiv Museum Lichtenberg
  • Der damalige Lichtenberger Bürgermeister Christian Kind (SPD) enthüllte am 9. Januar 1992 das Schild für die Möllendorffstraße. Seit 1976 war sie nach dem französischen Kommunisten Jacques Duclos benannt und erhielt nun ihren alten Namen zurück.
  • Foto: Archiv Museum Lichtenberg
  • hochgeladen von Bernd Wähner

„Erinnern in Lichtenberg“ ist der Titel einer neuen Ausstellung, die das Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24, bis November 2024 zeigt.

Die Ausstellung geht der Frage nach, welche Bedeutung Orte der Erinnerung in Lichtenberg heute haben. Dabei werden die bürgerschaftliche Teilnahme an der Entstehung von Erinnerungskultur ebenso wie auch die Auseinandersetzung um die Deutungshoheit von Gedenkorten aufgegriffen. Die Ausstellung lädt anhand von sieben Themenbereichen dazu ein, die Lichtenberger Gedenklandschaft zu entdecken. Dabei schlägt sie Bögen von der Erstürmung der Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit bis zum Zentralfriedhof Friedrichsfelde, vom Schloss Friedrichsfelde bis zu einem städtebaulichen Projekt für ein Kolonialviertel in Karlshorst, vom Arbeitshaus Rummelsburg und dem „Arbeitserziehungslager Wuhlheide“ in der NS-Zeit bis zu den Vertragsarbeitern in der DDR. Kuratiert wurde die neue Ausstellung von Margret Kampmeyer-Käding, Thomas Irmer und Dirk Moldt.

Erinnerungskultur ist in Lichtenberg in unterschiedlichen Formen im öffentlichen Raum präsent. Dazu gehören Straßenschilder, Gedenktafeln, Denkmale oder Gedenkstelen. Doch nicht alle erfahren die gleiche Beachtung. Im Laufe der Zeit ändert sich außerdem der Blickwinkel, mit dem auf historische Personen und Ereignisse geschaut wird.

„Lichtenberg ist ein wichtiger Ort geschichtlicher Umbrüche“, sagt Kulturstadträtin Catrin Gocksch (CDU). „Viele der geschichtlichen Großereignisse Deutschlands haben hier ihre Spuren hinterlassen. Um sich sinnstiftend mit dieser Vergangenheit auseinanderzusetzen, braucht es Reflexion und eine kritische Betrachtung der Vergangenheit und Gegenwart.“ Die neue Ausstellung wird durch ein umfangreiches Begleitprogramm mit Vorträgen und Gesprächsreihen, Führungen im Museum sowie auch im öffentlichen Raum ergänzt. Außerdem wird es Angebote für Schulen geben, damit sich Schüler mit diesem Thema auseinandersetzen können.

Die Ausstellung wird aus Mitteln des Berliner Programms zur kulturellen Infrastrukturerhaltung und -entwicklung in den Bezirken sowie der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe in Kooperation mit visitBerlin gefördert. Der Zugang ist kostenlos und barrierefrei. Das Museum Lichtenberg hat Dienstag bis Sonntag jeweils von 11 bis18 Uhr geöffnet.

Kontakt unter Telefon 57 79 73 88 11, info@museum-lichtenberg.de, www.museum-lichtenberg.de

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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