Adolph Schlicht bewirkte viel
Gedenktafel auf dem alten Friedhof soll gereinigt werden

An diesem Grabmal auf der rechten Seite befindet sich die Gedenktafel für Adolph Schlicht. | Foto:  Bernd Wähner
2Bilder
  • An diesem Grabmal auf der rechten Seite befindet sich die Gedenktafel für Adolph Schlicht.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Sie ist etwas versteckt auf dem alten Rummelsburger Friedhof an der Rummelsburger Straße: die Stein-Gedenktafel für Adolph Schlicht.

Der Friedhof ist inzwischen in eine Parkanlage integriert. Ein kleiner Zaun umgibt die einstige Begräbnisstätte, auf der immer noch Grabsteine stehen. Zwar macht die Anlage einen insgesamt gepflegten Eindruck, aber der Gedenkstein für Adolf Schicht ist verwittert und kaum noch zu erkennen. Deshalb wandte sich Günter F. Toepfer, der über Schlicht auch in seinem Buch „Verliebt in Rummelsburg und Stralau“ schrieb, an Kulturstadträtin Catrin Gocksch (CDU) mit der Bitte, diese Tafel reinigen zu lassen.

Ehrenamtlich als Gemeindevorsteher

Beim Namen Adolph Schlicht fällt vielen sicher sofort die nach ihm benannte Schlichtallee ein. Doch wer war dieser Mann? Als er am 3. Juli 1840 in Rummelsburg geboren wurde, war nicht absehbar, dass er eines Tages die Geschicke der nahezu explodierenden Landgemeinde Boxhagen-Rummelsburg als Gemeindevorsteher leiten würde. Er erlernte den Beruf eines Kaufmanns. Im Alter von 49 Jahren übernahm er die ehrenamtliche Stelle des Gemeindevorstehers, gewissermaßen in preußischer Pflichterfüllung und Verantwortungsbewusstsein.

Die Stadt Berlin hatte sich gerade von der neu entstehenden, inzwischen eingemeindeten Arbeitergegend mit geringen Steuereinnahmen wegen der zu erwartenden enormen öffentlichen Ausgaben für die Anlage von Straßen, Strom-, Gas-, Wasser- und Abwasserleitungen wieder getrennt. Aber nicht nur diese Belastungen waren kaum zu tragen, sondern auch entstehende Schulgebäude, kostenlose Schulspeisung für bedürftige Kinder, kommunale Säuglings- und Kinderfürsorge und anderes mehr.

Rathaus 1901 eingeweiht

Die Gemeindeverwaltung, anfangs aus der Wohnung von Schlicht, später aus einem kleinen Büro in einer Schule arbeitend, musste ein Rathaus haben. Als das Rathaus in der heutigen Türrschmidt-, Ecke Stadthausstraße am 22. März 1901 eingeweiht wurde, war die Gemeinde quasi pleite. Das Rathaus war sinnvoll konzipiert, mit ausreichenden Verwaltungsräumen, Wohnungen, Ratsklause und Läden.

Bereits zu Lebzeiten von Schlicht wurde 1901 der Kietzer Weg in Schlichtallee umbenannt. Damit wurden die großen Verdienste und die Einsatzbereitschaft des Gemeindevorstehers für das Allgemeinwohl gewürdigt. Schlicht starb am 9. August 1910 in Rummelsburg, und seine letzte Ruhestätte fand er auf dem alten Rummelsburger Friedhof. Dort erinnert an ihn besagte Steintafel.

Weil er sich große Verdienste um das Allgemeinwohl erwarb, sollte sie entsprechend gepflegt werden, mein Günter F. Töpfer. Das soll nun auch passieren. Die Leiterin des Museums Lichtenberg, Anna Katz, teilte ihm mit, dass für die Reinigung eine Firma durch das Straßen- und Grünflächenamt beauftragt wurde.

An diesem Grabmal auf der rechten Seite befindet sich die Gedenktafel für Adolph Schlicht. | Foto:  Bernd Wähner
Die Gedenktafel für Adolf Schlicht ist zurzeit so verwittert, dass man sie erst bei genauerem Hinsehen entdeckt. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 678× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.344× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 1.007× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.442× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.345× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.