Restaurieren oder kopieren: Diskussion um Nicaragua-Wandbild in der Skandinavischen Straße

Die nicaraguanische Botschafterin, Karla Beteta Brenes, und Christel Schemel (r.). | Foto: Wrobel
3Bilder
  • Die nicaraguanische Botschafterin, Karla Beteta Brenes, und Christel Schemel (r.).
  • Foto: Wrobel
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Lichtenberg. Seit Anfang August ist es wieder zu sehen: das Originalbild "Nicaraguanisches Dorf – Monimbó 1978" an der Brandwand des Hauses Skandinavische Straße 26. Mitglieder einer Initiative müssen nun entscheiden, ob es restauriert oder zerstört wird.

Manfred Meier ist Eigentümer des einst kommunalen Hauses; er hat es Mitte der 90er-Jahre gekauft. "Das bereue ich nicht, auch wenn so ein Wandbild viel Arbeit macht. Ich finde es aber immer noch schön", sagt er.

Das farbenprächtige Giebelwandbild des Künstlers Manuel Garcia Moia hat das Haus in der ganzen Welt bekannt gemacht. Doch das Originalbild hat sich viele Jahre lang unter Dämmplatten versteckt, weil das Wohnhaus saniert worden war.

Doch die Bürgerinitiative "Erhalt des Nicaragua-Giebelwandgemäldes" hatte mit Hilfe von Spendern eine Bild-Kopie anfertigen lassen, die fortan das Haus schmückte. Doch schon bald begann diese Kopie von der Wand zu bröckeln. Sie wurde entfernt. "Jetzt prüfen wir, ob das Original-Bild zu retten ist oder ob eine neue Kopie angefertigt werden muss", sagt Christel Schemel, die Koordinatorin der Initiative.

Anlässlich der Enthüllung des Original-Bildes lud die Initiative auch prominente Gäste ein, zu denen unter anderen die nicaraguanische Botschafterin Karla Beteta Brenes gehörte. "An diesem Bild spiegelt sich das Band der Freundschaft zwischen Deutschland und Nicaragua", sagte sie und lobte das Engagement, mit dem die Initiative das Bild zu erhalten sucht.

In welcher Form das passieren kann, sei allerdings noch zu entscheiden, sagt Christel Schemel. Die Initiative wird von dem Architekten Christoph Schwan beraten, der die Wand in Augenschein nahm. "Der Putz, auf dem das Original-Bild aufgetragen ist, hat Risse. Er bietet keinen Halt mehr. Eine Restaurierung würde mehr als 300 000 Euro kosten", sagt Schwan. Er schlägt vor, das Original-Bild mit dem rissigen Putz von der Wand zu schlagen und neuen Putz aufzutragen. Darauf würde dann eine Kopie des Bildes gemalt. Auf neue Dämmplatten verzichtet der Eigentümer des Hauses.

"Das Original-Bild ist zu retten", meint dagegen Klaus-Michael Baltruschat. Er ist Geschäftsführer eines Bauservice-Unternehmens und gehört zu den Spendern und Unterstützern der Initiative. Er rät dazu, sich eingehender mit dem vorhandenen Putz zu beschäftigen, Proben zu nehmen. "Dann müsste bewertet werden, welche bezahlbaren Möglichkeiten es gibt, das Original-Bild instand zu setzen", schlägt Baltruschat vor.

Wie nun verfahren wird, muss die Initiative entscheiden. Bis eine Entscheidung gefällt ist, wird das freigelegte Original-Bild verhüllt. "Wir fürchten Schmierereien", sagt Christel Schemel. Bislang verfügt die Initiative auch noch nicht über genug Geld, um die künstlerische Gestaltung des Bildes vornehmen zu können. Eine Kopie würde rund 53 500 Euro kosten. doch bislang konnte die Initiative rund erst 10 000 Euro an Spenden einnehmen.KW

Weitere Informationen gibt es bei Christel Schemel unter  559 87 33 oder per E-Mail an schemel@guweb.de
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 257× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 562× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 542× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 959× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.