Großer Zuzug stellt Lichtenberg vor große Herausforderung
Lichtenberg. Der Bezirk wächst, weil immer mehr Menschen nach Lichtenberg ziehen. Auf die kommenden Veränderungen will das Bezirksamt reagieren. Ein Handlungskonzept soll dabei helfen.
Bis zum Jahr 2030 soll der Bezirk um mehr als 30 000 Menschen anwachsen. Davon geht die aktuelle Bevölkerungsprognose aus. "Das ist fast die Bevölkerung eines Ortsteils wie Karlshorst", zeigt sich Erik Gührs bewegt. Er ist Fraktionsvorsitzender der SPD in der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg (BVV). "Wenn der Bezirk weiter attraktiv bleiben soll, müssen wir die Bedingungen dafür schaffen".
Auf Beschluss der BVV wird das Bezirksamt nun ein Handlungskonzept mit dem Titel "Lichtenberg wächst" erarbeiten. "Da soll es darum gehen, wie wir den öffentlichen Raum zukünftig nutzen wollen. Neben öffentlichen Toiletten muss es auch genügend Einkaufsmöglichkeiten geben, neue Schulen und Kitas. Wir müssen aber auch die Weiterentwicklung der Gewerbegebiete in Lichtenberg im Auge behalten. Hier geht es um Arbeitsplätze für die künftige Bevölkerung", begründet Gührs das Vorhaben, welches die SPD angestoßen hatte. Das Konzept soll dabei analysieren, was wo in Zukunft im wachsenden Bezirk gebraucht wird.
Als eine gute, wenn auch nicht neue Idee, befindet die Fraktionsvorsitzende der Linken, Hendrikje Klein, das Konzept. Sie weist darauf hin, dass der Senat wegen der aktuellen Bevölkerungsprognose den Bezirken eben auch zusätzliche Mittel in die Hand gibt, um solche Konzepte zu erarbeiten. Lichtenberg kann 50 000 Euro dafür aufwenden. Klein argumentiert, dass man die Herausforderungen der wachsenden Stadt mit einem Papier aber kaum schultern könne: "Der Personalabbau in der Bezirksverwaltung geht schließlich weiter." Die Linke fordert seit langem den Stopp des Abbaus und zusätzliches Verwaltungspersonal für die Bürger der Stadt. Der Bezirksverordnete Kevin Hönicke von der SPD verweist wiederum darauf, dass der Senat bereits neues Personal für die Bezirke in Aussicht gestellt hätte.
Bezirksverordnete Henriette van der Wall (Bündnis 90/ Die Grünen) begrüßt allgemein den Vorstoß der SPD zum Handlungskonzept. "Mich freut das Anliegen, den Zuzug nach Lichtenberg konzeptionell zu begleiten." KW
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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