Anwohner engagieren sich in ihrem Kiez am Wasser
Quirliges Leben am Ufer der Rummelsburger Bucht
An der Rummelsburger Bucht ist in den vergangenen knapp 20 Jahren eines der größten Wohnquartiere des Bezirks entstanden.
Inzwischen leben etwa 6000 Familien in den Häusern in Wassernähe. Und weitere Wohnungen, beispielsweise nahe Ostkreuz, kommen hinzu. Für das nachbarschaftliche Zusammenleben engagiert sich seit 2006 der Verein „Wohnen in der Rummelsburger Bucht“ (WiR e.V.). Seinerzeit nutzen Baugruppen die Chance, am Ufer des Rummelsburger Sees Häuser zu errichten. Deren Mitglieder waren bereits vernetzt, ehe sie überhaupt einzogen. Und später blieben diese Kontakte auf nachbarschaftlicher Basis bestehen.
Ziel des WiR e.V. war und ist es, nachbarschaftliche Begegnungen im Quartier zu organisieren, berichtet Doreen Mitzlaff, die seit mehr als 15 Jahren im Kiez lebt und Vorstandsmitglied im Verein ist. Unter anderem wurde schon bald begonnen, die „Rummelsburger Festspiele“ zu organisieren, die gerade erst wieder als großes Kiezsommerfest auf dem Medaillonplatz stattfanden. Ein weiterer Meilenstein in der Arbeit des Vereins war zweifellos die Übernahme der Trägerschaft des Nachbarschaftshauses „Altes Lazarett“ an der Friedrich-Jacobs-Promenade 14.
Das „Alte Lazarett“ wurde von Bewohnern des Quartiers zu einem „Kiezwohnzimmer“ umgebaut. Der WiR e.V. ist dem Land Berlin sehr dankbar, dass er das Haus kostenfrei nutzen darf und nur für die Betriebskosten aufkommen muss. Das „Alte Lazarett“ bist inzwischen zu einer Stätte für vielfältige nachbarschaftliche Begegnungen geworden. Dort finden Kurse, Workshops, Sprachcafés für Geflüchtete, Tanzveranstaltungen, Versammlungen und anderes mehr statt, berichtet Doreen Mitzlaff. Außerdem können die Räume für private Feiern genutzt werden.
Das „Alte Lazarett“ ist aber auch ein Ort, an dem Nachbarn regelmäßig in einem Kiezforum über aktuelle Entwicklungen zusammenkommen. Dazu gehört unter anderem der Austausch zum jeweiligen Sachstand beim viel diskutierte Projekt Coral World. Mit dessen Bau soll schon bald begonnen werden. Aber auch zur geplanten Grundschule an der Hauptstraße 9, zu den Plänen für Kita und Jugendclub, zu geplanten Freizeitsport-Flächen und zur Zukunft der Graffitimauer „Hall of Fame“ bringen sich die Nachbarn regelmäßig auf den neuesten Stand, unter anderem auch in der vereinseigenen Publikation „Rummelsburger Perspektiven“. Wichtig sind den WiR-Mitgliedern die nachbarschaftlichen Begegnungen. Deshalb wird neben den „Rummelsburger Festspielen“ auch zweimal im Jahr ein Flohmarkt organisiert, der nächste findet am 10. September statt. Für den 21. August steht das 5. Buchtkonzert, diesmal mit dem Trio Benares, im Alten Lazarett auf dem Programm. Und zum Tag des offenen Denkmals am 10. September finden um 16 und um 18 Uhr zwei Führungen ab dem Alten Lazarett über das Gelände der ehemaligen Haftanstalt Rummelsburg statt. Und natürlich beteiligt sich der WiR e.V. auch am Wasserfest in der Rummelsburger Bucht, das am 27. August stattfindet.
Die Vereinsmitglieder sorgen auch für Sauberkeit in ihrem Kiez und unterstützen gemeinsam mit dem Nabu die ökologische Entwicklung am Rummelsburger Ufer, berichtet Doreen Mitzlaff. „Wir veranstalten in jedem Jahr einen Frühjahrs- und einen Herbstputz.“ Und besonders froh sind die engagierten Nachbarn, dass es nun endlich auch eine öffentliche Berliner Toilette gibt, und zwar unweit des Spielplatzes Hoppetosse.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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