Unterführung soll in die Mitte
Bis zum Baubeginn am S-Bahnhof Nöldnerplatz dauert es noch fünf Jahre
Die Deutsche Bahn AG plant eine Grunderneuerung des S-Bahnhofs Nöldnerplatz. Doch bis dahin dauert es wohl noch fünf Jahre.
Dass erfuhr Abgeordnetenhausmitglied Hendrikje Klein (Die Linke) auf Anfrage im Abgeordnetenhaus. Die Bahn lässt mitteilen, dass die Baumaßnahmen 2027 erfolgen sollen. Bestellt wird der neue Bahnhof vom Land Berlin. Und zu dem, was passieren soll, erklärt die DB AG: „Nach aktueller Bestelllage handelt es sich um den Neubau einer Personenunterführung in neuer Lage sowie um den Neubau des Treppenaufgangs und des Personenaufzugs zwischen Personenunterführung und Bahnsteig. Weiterhin wird beidseitig der neuen Personenunterführung eine Rampenanlage auf das Straßenniveau hergestellt. Derzeit wird untersucht, ob in diesem Zusammenhang auch eine Bahnsteigerneuerung sowie eine Erneuerung des Bahnsteigdachs durchgeführt werden kann.“
Der von vielen gewünschte zweite Ausgang wird aber nicht kommen, informiert Verkehrsstaatssekretärin Meike Niedbal (Bündnis 90/Die Grünen). „Zwischen der DB AG und dem Land Berlin wurde eine Vorzugsvariante abgestimmt, die den Neubau einer weiter östlich gelegenen Personenunterführung mit barrierefreien Ausgängen auf der Nord- und Südseite vorsieht“, sagt sie. „Der heutige Bahnhofstunnel wird anschließend verschlossen und zurückgebaut. Durch die in Richtung Bahnsteigmitte verschobene neue Lage des Bahnhofszugangs wird kein zusätzlicher Ausgang geplant.“
Der S-Bahnhof Nöldnerplatz ist nicht nur ein wichtiger Ein- und Aussteigepunkt für Kiezbewohner. Viele Fahrgäste nutzen diesen Bahnhof auch, um hier in oder von Buslinien umzusteigen. Immerhin haben in unmittelbarer Nähe die Linien 194, 240, 396 und N94 Haltestellen. Pro Werktag steigen zirka 18 000 Menschen hier ein, aus oder um.
Hendrikje Klein kommentiert den Zeitplan: „Es ist keine schöne Vorstellung, dass die Situation am S-Bahnhof Nöldnerplatz auch noch die nächsten fünf Jahre anhalten soll. Ob mit Rollstuhl, Kinderwagen, Fahrrad oder Koffer, ob Alt, ob Jung: Die Reisenden mühen sich die Treppen rauf und runter und selbst die Passage zum Kaskelkiez ist ein Hindernisparcours. Deshalb erwarte ich von der Deutschen Bahn und dem Berliner Senat, dass die Arbeiten für den behindertengerechten Umbau des Bahnhofs deutlich vor 2027 beginnen.“
Auf die Frage, ob der Spielplatz in der Nähe für die Baustelleneinrichtung vorgesehen ist, lässt die DB AG mitteilen: „Aufgrund der beengten Platzverhältnisse müssen öffentliche Flächen in Anspruch genommen werden. Konkrete Untersuchungen erfolgen im Rahmen der weiteren Planungen. Die Nutzung von öffentlichen Spielplätzen als Baustelleneinrichtungsflächen soll vermieden werden.“ „Ich finde, es sollte keinesfalls in Erwägung gezogen werden, dass ein gerade wieder mit neuen Spielgeräten bestückter Spielplatz zur Lagerung von Baumaterial und zum Parken von Baufahrzeugen missbraucht wird“, sagt Hendrikje Klein.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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