Inklusion auf der Wartebank: Behindertenfahrdienste in Kritik

Lichtenberg. Die Behindertenfahrdienste sollen gerade für Schüler flexibler agieren. Obwohl das Problem bekannt ist, ist eine Änderung erst 2017 in Sicht.

Einen flexibleren Schüler-Transport, das wünschen sich viele Schüler mit Handicap. Sogenannte Schülertransporte werden beispielsweise von Kindern und Jugendlichen mit Rollstuhl im Rahmen der Behindertenbeförderung an gewöhnlichen Schulen in Anspruch genommen.

In der Vergangenheit gab es jedoch Kritik an den starren Abholzeiten des Fahrdienstes. So reagierten Fahrdienste beispielsweise nicht auf Hitzefrei und einen vorzeitigen Schulschluss. Schüler im Rollstuhl mussten nicht selten in der Schule warten, während viele ihrer Kameraden bereits auf dem Weg ins Schwimmbad waren.

Den Fahrdienst flexibler gestalten, darauf drängte deshalb die Fraktion von Bündnis 90/ Die Grünen bereits im Februar diesen Jahres mit Hilfe eines Dringlichkeitsantrages in der Bezirksverordnetenversammlung. "Die Schüler haben den Anspruch auf flexible Leistungen, die sich ihren Anforderungen und Bedürfnissen anpassen, um am Leben teilzunehmen und integriert zu werden", befinden die Grünen.

Doch dieser inklusive Gedanke wurde jetzt mit dem Beschluss am 17. September endgültig auf die Wartebank geschoben: Soll der Fahrdienst nämlich flexibler werden, muss das auch im Vertrag zwischen Bezirksamt und Fahrdienst festgehalten werden. Ein solcher Vertrag wird jedoch alle drei Jahre geschlossen. Die nächste Ausschreibung für den Fahrdienst soll erst 2017 erfolgen. Dann soll eine flexible Transportmöglichkeit berücksichtigt werden, heißt es im aktuellen Beschluss. KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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