Bahn investiert in ICE-Werk
Ins Betriebsgelände an der Saganer Straße fließen Millionen
260 Millionen Euro steckt die Deutsche Bahn in den Ausbau des ICE-Werks in Rummelsburg. Damit erhöht sich die Kapazität des Standortes. Deutlich mehr Fernverkehrszüge gehen ab 2023 von dort aus gewartet und gereinigt auf Fahrt.
Die Geschichte des ICE-Werks Rummelsburg reicht lange zurück. So ging das älteste Werksteil vor über 100 Jahren in Betrieb, als an Expresszüge in der heutigen Form noch nicht zu denken war. 1997 begannen in Rummelsburg die Arbeiten an modernen Triebzuganlagen. Nun legt die DB noch einmal zu: Der Standort bekommt eine größere Werkshalle, mehr Platz für die Materiallager und vor allem zusätzliche Anlagen für die Reparatur, Reinigung und Ruhephasen der Bahnen. Sämtliche Investitionen sollen dafür sorgen, dass das Werk künftig rund 30 Prozent mehr Züge gewartet und gesäubert losschicken kann.
„Deutschland braucht eine starke Schiene“, sagte anlässlich des ersten Spatenstichs für den Ausbau der Vorstandsvorsitzende der DB Fernverkehr, Michael Peterson. „Deswegen schaffen wir neue Züge an und bauen unsere Instandhaltungswerke massiv aus.“ Dem Werk in Rummelsburg komme dabei eine Schlüsselrolle zu. „Von hier starten die meisten Fernverkehrszüge in Deutschland.“
Auf dem rund 625 000 Quadratmeter großen Betriebsgelände in Rummelsburg werden seit diesem Jahr Züge aller ICE-Baureihen instandgehalten und bereitgestellt, der Schwerpunkt liegt beim Intercity Express 2. Es gibt vier Werkshallen mit zehn Behandlungsgleisen, zwei Außenreinigungsanlagen, eine Radsatzdiagnoseanlage und eine Unterflurradsatzdrehbank. In Rummelsburg werden im Schnitt pro Tag 24 ICE gewartet und repariert. Insgesamt stellt die Bahn täglich 75 ICE- und Intercity-Züge in Berlin bereit – nach erfolgter Reinigung innen und außen, Wasserversorgung und -entsorgung, der Logistik für die Bordgastronomie, dem Aufspielen elektronischer Zuginfos, wie dem Fahrtverlauf und den Reservierungsdaten. Um all das kümmern sich Mechatroniker, Schlosser, Lokführer, kaufmännische Angestellte und Ingenieure – zum Teil im Dreischichtsystem. Auch die Anzahl der Mitarbeiter in Rummelsburg wird sich mit dem Ausbau erhöhen, von 700 auf rund 820 Beschäftigte. Das Werk an der Saganer Straße ist einer der größten Industriestandorte Berlins.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.