In Erinnerung an den Filmklassiker
Straßennamen werden der "Legende von Paul und Paula“ gewidmet
Er zählt heute zu den Filmklassikern der DEFA: der Spielfilm „Die Legende von Paul und Paula“. Unter anderem ihm sind nun neue Straßennamen in der Rummelsburger Bucht zu verdanken.
Der Spielfilm in der Regie von Heiner Carow und nach einem Drehbuch von Ulrich Plenzdorf kam 1973 in die Kinos und wurde ein großer Erfolg, der bis heute anhält. Er war für die Hauptdarsteller Angelica Domröse und Winfried Glatzeder ein Meilenstein in ihrer Karriere. Und er verhalf den Puhdys zum endgültigen Durchbruch. Die von Peter Gotthardt komponierten Filmsongs „Geh zu ihr“ und „Wenn ein Mensch lebt“ gehörten neben „Türen öffnen sich zur Stadt“ (1971) und „Geh dem Wind nicht aus dem Wege“ (1972) zu den ersten Hits der Band.
Eine der Schlüsselszenen wurde auf einem Kahn in der Rummelsburger Bucht gedreht. 1998 wurde das zum Anlass genommen, um einem Weg den Namen Paul-und-Paula-Ufer zu geben. Doch nun ist die Benennung weiterer Straße nötig. Grundstückseigentümer planen Neubauten beziehungsweise haben mit dem Bau Hunderter Wohnungen sowie neuer Büro- und Gewerbegebäude begonnen. Die Interessengemeinschaft „Eigentümer in der Rummelsburger Bucht“ hatte bereits 2010 die Idee, die Straßen als Hommage an die Defa nach Menschen zu benennen, die Anteil am Entstehen des Films hatten. Aber auch Namen mit Bezug zur Geschichte an der Rummelsburger Bucht sollen auf den Straßenschildern stehen.
Ende vergangenen Jahres fasste die BVV den Beschluss zur Benennung von acht Straßen. Die offizielle Namensgebung erfolgte vor wenigen Tagen am östlichen Rand des Baugebiets an der Hauptstraße 3. Der Sprecher der Interessengemeinschaft, Dr. Ottfried Franke, ließ unter einer großen Platane symbolisch alle acht neuen Straßennamen-Schilder aufstellen. Zu deren Enthüllung lud er unter anderem Schauspieler Winfried Glatzeder, Dieter „Maschine“ Birr von den inzwischen aufgelösten Puhdys und Filmmusikkomponist Peter Gotthardt ein, der gerade seinen 80. Geburtstag feierte. Mit dabei war auch Jutta Grip, nach deren Großvater die Gustav-Tempel-Straße benannt wird. Tempels Gasthaus befand sich einst im Baugebiet an der Rummelsburger Bucht. Regionale Bekanntheit erlangte er, weil er von 1920 bis 1933 Vorsteher der Lichtenberger BVV war. Von Seiten des Bezirks nahmen Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke), Stadtentwicklungsstadtrat Kevin Hönicke (SPD) und Umwelt- und Verkehrsstadtrat Martin Schaefer (CDU) an der Enthüllung teil.
Benannt wurden Straßen nach Regisseur Heiner Carow und Drehbuchautor Ulrich Plenzdorf. Eine weitere Straße erhielt den Namen Ingrid Reschke. Diese schrieb anfangs noch am Drehbuch, verstarb aber nach einem Unfall noch vor dessen Fertigstellung. Eine weitere Straße heißt nun offiziell Paul-und-Paula-Promenade. Neben der Gustav-Tempel-Straße erinnert eine Straße An den Eiswerken daran, dass es hier tatsächlich einmal Eiswerke gab, die ganz Berlin mit Gefrorenem aus der Bucht belieferten. Dass Schiffe anlegen und dass man einen schönen Blick auf den Rummelsburger See hat, darauf weisen indes die Straßennamen An der Mole und Rummelsburger Seeblick hin.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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