Polly hat Geburtstag
Verein will "Verkehrsberuhigung mit Augenmaß"
Am 19. Dezember 2023 stellte das Bezirksamt Lichtenberg in der Stadthausstraße einen Poller auf, um den Verkehr in der Victoriastadt zu beruhigen. Der Verkehr wurde nicht nur beruhigt, sondern komplett lahm gelegt. Seitdem kämpft die Mehrheit der Gewerbetreibenden in dem Gebiet um ihre Existenz, weil Kunden von außerhalb des Kiezes ausbleiben.
Auf das Auto angewiesene Einwohner, Lieferanten und Rettungskräfte müssen erhebliche Umwege und zusätzliche Fahrtzeiten in Kauf nehmen. Erfahren haben viele von dem Vorhaben erst, nachdem der Poller aufgestellt wurde.
„Damit sich dieses Debakel nicht in weiteren Lichtenberger Kiezen wiederholt – für den Weitlingkiez und Alt-Lichtenberg gibt es bereits konkrete Planungen –, hat unser neu gegründeter Verein 'Verkehrsberuhigung mit Augenmaß' ein Bürgerbegehren gestartet“, erklärt der Vereinsvorsitzende Mike Freyer. Zu den Zielen des Begehrens gehört, weniger drastische Mittel zur Verkehrsberuhigung einzusetzen. Anstelle von Pollern sollen Bodenschwellen, punktuelle Einengungen oder Fußgängerüberwege zum Einsatz kommen. Wo wegen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung Parkplätze wegfallen, sollen Ersatzparkplätze geschaffen werden. Eine zentrale Forderung ist, alle Betroffenen zu beteiligen, bevor Maßnahmen umgesetzt werden. Außerdem sollen im Vorfeld die Auswirkungen der Maßnahmen untersucht werden.
Janette Menzel, Schatzmeisterin des Vereins "Verkehrsberuhigung mit Augenmaß", kommentiert: „Ursprünglich wurde versprochen, zumindest im Nachhinein die Auswirkungen des Pollers zu untersuchen. Für die Gewerbetreibenden wurden erhebliche Umsatzeinbußen festgestellt. Die Staus auf den umliegenden Straßen haben zugenommen. Aber die Politik handelt nicht. Für solche Fälle gibt es Bürgerbegehren.“
Unter der Webadresse verkehrsberuhigung-mit-augenmass.de finden Lichtenberger alle Informationen dazu, wie sie das Bürgerbegehren unterstützen können. Damit es erfolgreich ist, müssen rund 6500 Unterstützungsunterschriften gesammelt werden.
Autor:Manuela Frey aus Charlottenburg |
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