Längste Waschanlage für Berliner S-Bahnzüge in Betrieb gegangen

Zur Eröffnung der Waschstraße wurde der S-Bahn der rote Teppich ausgerollt: Zuerst wird der Zug kräftig eingeschäumt, dann wird er gebürstet. | Foto: Wrobel
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Friedrichsfelde. Im S-Bahn-Instandhaltungswerk Friedrichsfelde gibt es eine neue Waschstraße. Sie soll nicht nur für saubere Züge sorgen.

Rund ein Drittel der Fahrzeugflotte der Berliner S-Bahn wird auf dem Betriebsgelände an der Rosenfelder Straße 30 instand gehalten. Die Reparaturen sind vor allem im Winter schwierig. Vereiste Züge mussten bislang von alleine abtauen. "Dann gab es nicht selten einen Stau vor der Werkstatt", berichtet der S-Bahn-Chef Peter Buchner. Das bewirkte dann, dass gerade im Winter weniger Fahrzeuge auf den Schienen unterwegs waren.

Ein neuer "Super-Föhn" soll nun das Problem lösen. Auf 40 Grad Celsius erwärmte, aus Bodenlöchern strömende Luft ist Teil des technischen Konzepts der neuen Waschanlage. Diese Anlage ist "die längste in Berlin", berichtet Buchner weiter. Die Waschstraße misst 160 Meter und kann damit zwei Vollzüge mit jeweils acht Wagen säubern. Das geht ganz automatisch: Zuerst werden die Züge mit einem komplett biologisch abbaubaren Waschmittel eingeschäumt, dann ziehen drei sich drehende Bürsten sanft über die Zughaut. Der Waschgang dauert lediglich 30 Minuten.

Rund 5,5 Millionen Euro hat die neue Anlage gekostet. Geplant und gebaut wurde sie von der polnischen Firma Agat. "Das ist ein positives Beispiel der deutsch-polnischen Wirtschaftsbeziehungen", sagte zum feierlichen ersten Waschgang die gesandte Botschaftsrätin Polens, Danuta Dominiak-Wozniak. Sie betreute das Unternehmen bei seinen ersten Schritten auf dem deutschen Markt. Agat-Geschäftsführer Zbigniew Winkel verspricht sich, die gewonnene Expertise nach dem ersten Auftrag nun erneut für die S-Bahn einzusetzen. In Planung ist eine weitere Waschanlage in Grünau.

Bisher gab es lediglich eine einzige Waschanlage im Werk am Wannsee. Die Anlage in Friedrichsfelde ist doppelt so schnell. Hier sollen Züge der Linien S3, S5, S75 und S9 einrollen und geputzt werden. "Sichtbare Sauberkeit ist ein Qualitätsmerkmal", weiß S-Bahn-Chef Peter Buchner. KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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