Feuerwehrleute schließen ihre Wache jetzt doch nicht
Ursprünglich war festgelegt worden, die Wache Rauchfangswerder am 15. Dezember außer Dienst zu nehmen. Das hatten die 17 Wehrleute im Oktober mit nur einer Gegenstimme beschlossen. Am 15. Dezember wurde nun erneut abgestimmt. "Es gab eine kontroverse Diskussion und nur eine knappe Mehrheit für eine Fortführung unserer Tätigkeit", berichtet Wehrleiter Christian Rößler.
Der Beschluss, außer Dienst zu gehen, hatte im Oktober für Unruhe gesorgt (Berliner Woche berichtete). Landesbranddirektor und Finanzsenator hatten sich dann selbst ein Bild von der Situation vor Ort gemacht. Da war es nicht zu übersehen, dass die Feuerwache am Schmöckwitzer Damm marode ist, die einzige Toilette für 17 Feuerwehrleute und 27 Mitglieder der Jugendfeuerwehr einfach zu wenig und die Unterstellmöglichkeiten für die teuren Feuerwehrfahrzeuge schlicht ungeeignet sind.
Inzwischen hat der Senat signalisiert, im Haushalt 2016/2017 ein Förderprogramm für Freiwillige Feuerwehren aufzulegen, mit dem 21 Millionen Euro für die Sanierung der Wachen zur Verfügung gestellt werden. Da soll auch Geld für Rauchfangswerder dabei sein.
Ob die ehrenamtlichen Retter so lange warten, ist ungewiss. Jetzt geht es erst einmal weiter. "Wir haben im ganzen Ort Zettel aufgehängt, mit denen wir die Anwohner darüber informieren, dass wir weiter im Notfall für sie da sind", berichtet Christian Rößler.
Die Freiwillige Feuerwehr Rauchfangswerder feierte 2011 ihr 100. Jubiläum. Und sie wird dringend gebraucht. Sogar ohne Stau benötigen die Retter von der Berufsfeuerwehr Köpenick bis nach Rauchfangswerder 25 Minuten. Da könnte es bei einem Eigenheimbrand oder einem Herzinfarkt schon zu spät sein. "Wir halten den Druck auf die Politiker, die Sanierung unserer Feuerwache zu finanzieren, auf jeden Fall aufrecht", verspricht Wehrleiter Rößler den Entscheidungsträgern im Senat.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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