Inspiriert vom eigenen Kind
Helvi Theussig schreibt Kinderbücher, bunt gestaltet von ihrem Schwager

Helvi Theussig ist Mutter von vier Kindern. Die 41-Jährige hat inzwischen zwei Kinderbücher über den kleinen Dino Frido veröffentlicht, in denen sie Themen wie Wutanfälle, Meditation und Bewegung als Frust- oder Stressabbau bei Kindern behandelt. | Foto:  Philipp Hartmann
  • Helvi Theussig ist Mutter von vier Kindern. Die 41-Jährige hat inzwischen zwei Kinderbücher über den kleinen Dino Frido veröffentlicht, in denen sie Themen wie Wutanfälle, Meditation und Bewegung als Frust- oder Stressabbau bei Kindern behandelt.
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Der Blick auf die beiden Kinderbücher von Helvi Theussig bleibt sofort haften. Schrille Figuren und knallige Farben zieren die Cover. Damit ist das Interesse schon einmal geweckt. Wer die Kurzgeschichten liest, könnte Parallelen zum Verhalten der eigenen Kinder entdecken. In erster Linie geht es der Autorin jedoch darum zu unterhalten.

„Ich würde mich einfach freuen, wenn es Familien Freude bereitet beim Angucken und Lesen“, sagt die 41-Jährige, die Schmöckwitz aufgewachsen ist. Dort lebt sie heute in einem Haus zusammen mit ihren zwei Söhnen, 13 und sieben Jahre alt, und zwei Töchtern, zwölf und fünf Jahre alt. Auch ihre Schwester, die drei Kinder hat, wohnt mit ihr unter einem Dach. Da ist immer viel Leben in der Bude. Als vierfache Mutter verbringt Helvi Theussig viel Zeit damit, ihren Kindern vorzulesen. Die Aufforderung „Erzähl doch noch was!“ beim Zubettgehen ist sie gewohnt. Sie habe dann meist spontan Geschichten erzählt. Da die Bücher zu Hause irgendwann ausgeschöpft waren, fasste sie während eines Urlaubs den Entschluss, die Storys, die sonst immer erzählte, aufzuschreiben.

In Kitas und Schulen

Inspiriert zu ihren Büchern, in denen sie die Themen Wutanfälle, Meditation und Bewegung als Frust- oder Stressabbau bei Kindern behandelt, wurde Helvi Theussig von ihrem damals dreijährigen Sohn Erwin. Ausgangspunkt war eine Situation, die ihr eindrücklich in Erinnerung geblieben ist. „Er wollte unbedingt ein Eis und ist dann richtig ausgerastet“, erinnert sie sich. Das habe sie von ihrem Sohn gar nicht gekannt. Daraus habe sie sich eine Geschichte überlegt, die in ihrem ersten Buch „Die Eissucht“, veröffentlicht im September 2021, thematisiert wird. Darin bekommt die Hauptfigur, Dino Frido, einen Wutanfall, weil ihm die Mama kein Eisblatt genehmigt. „Nach langem Trösten, gut Zureden und Streicheln“ beruhigt sich Frido. Auch das zweite, im Mai dieses Jahres veröffentlichte Buch „Vermissungsschmerz“ geht auf Erwin zurück. „Er konnte mit dem Nuckeln nicht aufhören und hatte davon richtige Bauchschmerzen“, erzählt die Autorin.

Mit ihren Büchern geht sie in Kitas und Schulen, liest dort vor und spricht mit den Kindern zum Beispiel darüber, was sie wütend macht oder was sie vermissen. „Eine Lehrerin hat mich angerufen, weil sie ein Wutproblem in ihrer Klasse hat.“ Einmal habe sie in einer Klasse erlebt, wie ein Junge meinte, dass er sich in dem Buch „Vermissungsschmerz“ sehr gut wiedererkannt habe. Er würde am liebsten schon morgens Videospiele zocken und werde wütend, wenn er das nicht darf. Doch auch wenn in ihren Büchern kleine Botschaften zu finden sind, die Eltern helfen können, würde sich Helvi Theussig, wie sie sagt, nicht anmaßen, Ratschläge zu geben. Sie sei schließlich keine Pädagogin, sondern habe beruflich als Friseurmeisterin angefangen, mit Ende 20 eine Umschulung zur Erzieherin gemacht und später als Dozentin für Berufsorientierung gearbeitet. Aktuell ist sie selbstständig als Autorin tätig. Besonders freut sie sich über Rückmeldungen von Eltern, die ihr berichtet haben, dass ihr Werk zum Lieblingsbuch ihres Kindes geworden ist.

Im Selbstverlag veröffentlicht

Das Besondere an den Geschichten über Dino Frido sind die Illustrationen, die Helvi Theussig als „Wimmelbild im Comicstyle“ beschreibt. Dafür verantwortlich war ihr Schwager Hannes Berghof, Künstlername Möeb. Der frühere Graffiti-Künstler und heutige Grafiker habe ihre Geschichte mit viel Liebe zum Detail gestaltet. „Ich bin total begeistert, wie er malen kann.“ Ohne ihn hätte sie sich nicht getraut, die Bücher herauszubringen. Weil ihr Schwager einst eine Geburtstagkarte verschickte, auf der ein Dino zu sehen war, entschied sie sich im Übrigen auch dazu, einen Dino zur Hauptfigur zu machen.

Einen Verlag habe sie nicht finden können, weshalb sie die beiden Geschichten im Selbstverlag veröffentlicht hat. Sie sind über ihre Internetseite beziehungsweise Amazon für 12,95 Euro bestellbar. Für die Zukunft plant Helvi Theussig noch zwei weitere Kinderbücher, mögliche Titel: „Dino Frido ist übermüdet“ und „Dino Frido wird frech“.

Weitere Infos unter shop.derkleinedinofrido.de. Kostenlose Lesungen können per E-Mail an kontakt@derkleinedinofrido.de angefragt werden.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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