Bezirk lässt Gewässer naturnah aufwerten
Der Dorfteich Karolinenhof wird entschlammt
Der Dorfteich Karolinenhof zwischen Straßenbahntrasse und Wohngebiet ist seit Jahren verwildert. Abgestorbene Bäume sind in den Teich gefallen und große Teile des Gewässers sind von einer Schlammschicht bedeckt.
Jetzt wird im Bezirksamt die Ausschreibung für eine naturnahe Gestaltung vorbereitet. „Wir planen hier im Vorfeld eine Beprobung des Gewässers, um den Umfang der Entschlammung festzulegen. Außerdem soll der Uferbereich auf der nördlichen Seite durch das Abflachen der Böschung naturnaher gestaltet werden. Ebenfalls geplant ist, Röhricht anzupflanzen und diesen zeitweise durch eine Einzäunung zu schützen. Auch wird der Gehölzbestand am Teichufer aufgewertet“, erklärt der für Umweltschutz zuständige Stadtrat Bernd Geschanowski (AfD). Einen genauen Zeitrahmen gibt es momentan noch nicht. In den nächsten Wochen werden die Bauleistungen durch das Bezirksamt ausgeschrieben. Zu den Kosten lässt sich erst nach Auftragsvergabe etwas sagen.
Die Renaturierung des Ende des 19. Jahrhunderts beim Bau der Villenkolonie angelegten Teichs dürfte viele Anwohner erfreuen. Mehrfach hatte die Berliner Woche Leserhinweise bekommen, in denen von drohender Verlandung des kleinen Gewässers berichtet wurde.
Der Dorfteich Karolinenhof ist übrigens ebenso wie weitere 15 Kleingewässer in der Zuständigkeit des Bezirksamts. Dazu gehören unter anderem der Teich im Arboretum, der Dorfteich Bohnsdorf, der Hubertussee in Hessenwinkel, der Kiesteich in Altglienicke und der Teufelssee in den Müggelbergen.
In der Wuhlheide sind ebenfalls Wasserbauarbeiten geplant. Bis Ende Februar entsteht dort ein künstlich angelegter Teich. Das naturnahe Biotop wird im Hinterland des Stadions An der Alten Försterei gebaut. „Im April 2018 hatten dort über 1000 Erdkröten zum Laichen den Weg über den Parkplatz in Richtung Wuhle genommen. Dabei bestand die Gefahr, dass die streng geschützten Tiere überfahren werden. Um ihre Situation in der Wuhlheide zu verbessern, legen wir jetzt im Wald ein Kleingewässer an“, berichtet Stadtrat Geschanowski. Die Arbeiten sollen bis zum 28. Februar abgeschlossen werden. Zur Abdichtung des künstlichen Gewässers wird ein spezieller Ton verwendet, bei dem sich kleine Beschädigungen der Gewässersohle von selbst wieder schließen.
Ein Krötenzaun wird verhindern, dass die Amphibien weiterhin über Wege und Parkplätze des 1. FC Union laufen. Die Kosten von rund 200 000 Euro werden über Ausgleichsmaßnahmen für andere Bauvorhaben finanziert.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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