Sonnengärten und Havelufer
Bei zwei großen Bauprojekten sind die ersten Wohnungen fertig
Bauen gegen die Wohnungsnot ist eines der wichtigsten Themen in Berlin. Und es tut sich etwas – gerade in Spandau. Hier befinden sich einige der größten Neubauvorhaben der Hauptstadt in der Planung, im Bau oder sind bereits fertig.
Zuletzt wurde bei zwei Großprojekten im Bezirk die Fertigstellung des jeweils ersten Bauabschnitts vermeldet. Es handelt sich dabei um die Halske Sonnengärten am Saatwinkler Damm in Siemensstadt sowie am Havelufer Quartier in Hakenfelde. Zusammengenommen entstanden mehr als 500 neue Wohnungen.
Halske Sonnengärten. 330 Appartements sind hier ab November bezugsfertig. Insgesamt wird es in diesem Quartier 958 neue Mietwohnungen geben. Das gesamte Vorhaben soll im August 2024 abgeschlossen sein.
Bauherr ist die Buwog, eine Tochter des Immobilienkonzerns Vonovia, Projektentwickler die Ten Brinke Group. Nach Angaben der Buwog sind die Wohnungen zwischen einem und fünf Zimmer groß, 191 gerechnet auf den Gesamtbestand sind mietpreisgebunden, ein Drittel barrierefrei. Zum Bauvorhaben gehören auch eine Kita und ein öffentlicher Spielplatz.
Die Arbeiten begannen im Juni 2020 und damit mitten in der Coronapandemie. Seit 2022 hätten außerdem Liefer- und Materialengpässe sowie die Energiekrise in Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine für erschwerte Bedingungen gesorgt. „Trotzdem wird das Quartier Halske Sonnengärten pünktlich fertig“, strich der Bauherr heraus. Die Gesamtinvestition wurde ursprünglich mit 290 Millionen Euro angegeben.
Havelufer Quartier. An der Streitstraße und am Maselakepark entsteht mit dem Havelufer Quartier, ein neues Wohnviertel, das zu den größten in Deutschland zählen soll. Bis Dezember 2024 sollen 19 Gebäude mit insgesamt 1700 Wohnungen entstehen. Der erste Teilabschnitt, bestehend aus sechs Gebäuden und 234 Mietwohnungen, wurde im Juli abgeschlossen.
Investoren sind hier die beiden Immobilienunternehmen Patrizia und Kauri Cab Development. Als Besonderheit stellen sie das sogenannte Integrierte Abwicklungsmodell, abgekürzt IPA, heraus, das beim Havelufer Quartier als erstem Hochbauprojekt in der Bundesrepublik abgeschlossen wurde. Darunter zu verstehen sei eine ganzheitliche Sicht auf ein Bauprojekt. Alle Schlüsselbeteiligten wie Bauherr, Architekt, Planer und Bauunternehmer hätten einen Mehrparteienvertrag unterschrieben. Anders als bei Einzelverträgen würden sie sich dadurch sowohl Risiken und Mehrkosten als auch Einsparungen teilen. Das sorge für Anreize und Effizienz. Auch Kapazitäten und Rohstoffe hätten dadurch frühzeitig gesichert werden können. Trotz Corona und Lieferengpässe sei der erste Bauabschnitt im Kosten- und Zeitrahmen fertiggestellt worden.
Havelufer Quartier und Halske Sonnengärten sind gleichzeitig eingebettet in weitere teilweise noch zu realisierende Großprojekte. In Hakenfelde ist das vor allem die Wasserstadt Oberhavel. Halske Sonnengärten liegt wiederum zwischen der geplanten Siemensstadt Square und der vorgesehenen Bebauung auf der Insel Gartenfeld. Der Name erinnert übrigens an Johann Georg Halske (1814-1890), der zusammen mit Werner von Siemens (1816-1892) im Jahr 1847 die Telegrafen-Bauanstalt von Siemens & Halske gegründet hatte.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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