Die Kosten schießen weiter nach oben
Die Sanierung des Rathauses Spandau verschlingt wohl einen dreistelligen Millionenbetrag
Am Rathaus Spandau wird derzeit der Rathausturm saniert. Die Kosten belaufen sich auf 1,2 Millionen Euro. Das ist zwar viel Geld, aber im Gesamtzusammenhang eine eher geringe Summe.
Eine Machbarkeitsstudie ermittelte 2019 einen Investitionsbedarf für das Gebäude in Höhe von rund 75 Millionen Euro. Inzwischen geht Hochbauservice-Leiterin Martina Häusler davon aus, dass die Kosten um etwa 30 Prozent nach oben korrigiert werden müssen. Dies teilte sie im zuständigen BVV-Ausschuss am 9. Juni mit. Damit kommen die Berechnungen einem dreistelligen Millionenbetrag nahe, wobei mit weiteren Steigerungen zu rechnen ist.
Die von Häusler mündlich aufgelisteten Sanierungsmaßnahmen umfassen fast alle Bereiche und vermitteln den Eindruck einer veralteten Rathausimmobilie, deren Zustand teilweise marode ist. Allein für Arbeiten am Dach wurden zunächst 18, jetzt 20 Millionen ermittelt. Die Sanierung der Sanitäranlagen wird auf inzwischen zwölf Millionen Euro beziffert. Begonnen wurde mittlerweile bei den Toiletten.
Bei der Erneuerung der Elektrik wird das Gesamtvolumen mit 15 Millionen angegeben, davon zunächst 2,2 Millionen in einem ersten Bauabschnitt. Die Fenster sind ebenfalls stark reparaturbedürftig. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf rund sechs Millionen Euro. Hinzu kommen Investitionen von rund elf Millionen Euro in die Bebauung der Innenhöfe, um mehr Räume für die Mitarbeiter des Rathauses zu schaffen.
Zugleich bremst der Denkmalschutz dabei, das Rathaus schnell in einen zeitgemäßen Zustand zu versetzen. Der denkmalgerechte Umbau berühre dabei auch mögliche Vorhaben im Zusammenhang mit einem verbesserten Klimaschutz. Ein völlig CO2-neutrales Gebäude werde es wohl kaum geben.
Hinzu kommt, dass dem Hochbauservice die Bereitstellung der Finanzmittel Kopfschmerzen bereitet. In der Investitionsplanung können jedes Jahr nur Summen in einem gewissen Umfang angemeldet und bewilligt werden. Schon aus diesem Grund gibt es von Häuslers Abteilung nicht einmal eine vage Aussage, wann das Projekt beendet sein könnte.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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