Auf dem Rathaus Spandau weht keine Flagge mehr

Die Turmspitze bleibt kahl

Das Rathaus Spandau trägt seit Wochen keine Flagge mehr. Der Mast ist hinüber und das Bezirksamt findet keine Firma, die einen neuen montiert.

Auf ihre Flagge mit dem Bezirkswappen haben die Spandauer zuverlässig ein wachsames Auge. Hängt sie vom Wind zerfetzt traurig herunter oder bleibt der Mast gar längere Zeit kahl, dauert es mit den Beschwerdeanrufen im Rathaus meist nicht lange. Nun aber sieht es so aus, als müssten die Spandauer noch ein ganze Weile auf ihre Spandaufahne verzichten.

Schon seit März weht das Unabhängigkeitssymbol nicht mehr auf dem 88 Meter hohen Rathausturm. Der Mast ist so marode, dass er die schwere Flagge nicht mehr trägt und deshalb komplett erneuert werden muss.

Von sieben Firmen gab eine
ein astronomisches Angebot ab

Darum hat sich das Bezirksamt auch bereits gekümmert. Eine statische Stellungnahme, Überprüfung und Berechnung wurden beauftragt und Fachfirmen um Angebote gebeten. „Die statische Prüfung ist auch abgeschlossen“, teilte Katharina Behrens, Leiterin der Serviceeinheit Facility Management (Hochbau) im Fachausschuss mit. Eine Firma allerdings, die den Job in windiger Höhe übernimmt, habe das Bezirksamt bisher nicht finden können. „Wir haben sieben Firmen angeschrieben, alle haben abgesagt.“ Eine gab zwar ein Angebot ab. Die Summe aber sei astronomisch hoch gewesen.

Das Bezirksamt will nun ein neues Ausschreibungsverfahren starten. Wann wieder gehisst werden kann, konnte Stadtrat Andreas Otti (AfD) noch nicht abschätzen. „Ich will nicht unterschreiben, dass wir bis zum Ende der Legislaturperiode fertig sind.“ Offen blieb auch die Frage, ob sich das Projekt möglicherweise über Sponsoren finanzieren lasse, sollten auch die neuerlichen Angebote zu teuer sein. „Das prüfen wir, wenn die Kosten einschätzbar sind und ein Angebot vorliegt“, so Otti.

Alle sieben Monate eine neue Flagge

Im Schnitt braucht es alle sieben Monate eine neue Spandaufahne. Da sie als Schmuckflagge und nicht als Hoheitszeichen gilt, kann nicht über den Bezirkshaushalt finanziert werden. Bisher fanden sich in Spandau aber immer großzügige Spender.