Haushaltsbefragung in vier Wohngebieten
Erhält Spandau weitere Milieuschutzgebiete?

Die Rudolf-Wissell-Siedlung ist eine von vier Wohngebieten, in denen derzeit eine Haushaltsbefragung für eventuellen Milieuschutz stattfindet.  | Foto:  Thomas Frey
  • Die Rudolf-Wissell-Siedlung ist eine von vier Wohngebieten, in denen derzeit eine Haushaltsbefragung für eventuellen Milieuschutz stattfindet.
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Um Mieter vor Verdrängung zu schützen, gibt es das Instrument der sozialen Erhaltungsverordnung, auch Milieuschutzgebiet genannt. Das Bezirksamt prüft derzeit, ob die Verordnung in vier weiteren Wohngebieten in Spandau eingeführt werden kann.

Zunächst ist eine Haushaltsbefragung notwendig. Sie soll rund um den Germersheimer Platz, die Freiheit, die Rudolf-Wissell-Großsiedlung sowie am Rohrdamm und Siemensdamm durchgeführt werden. Zwei Milieuschutzgebiete wurden bereits 2020 eingerichtet: in der Wilhelmstadt rund um die Pichelsdorfer-, Seeburger- und Klosterstraße und in der Spandauer Neustadt die Gegend an der Neuendorfer-, Schönwalder- und Falkenhagener Straße.

In einem Milieuschutzgebiet gelten Einschränkungen hinsichtlich der Modernisierung von Wohnungen. Der Bau zusätzlicher Balkone, Badezimmer, Aufzüge, ein veränderter Grundriss, das Zusammenlegen oder Teilen von Appartements sind allesamt weitgehend ausgeschlossen, weil es dafür jeweils eine Genehmigung braucht, die in der Regel nur in Ausnahmefällen erteilt wird. Gleiches gilt für das Umwandeln von Miet- in Eigentumswohnungen oder den Verkauf von Grundstücken. Auch wer in der eigenen Wohnung lebt, unterliegt bei baulichen Veränderungen der erhaltungsrechtlichen Genehmigungspflicht.

Das Ziel ist der Schutz der vorhandenen Bevölkerungsstruktur. Mieter sollen vor teuren Aufwertungen ihrer Wohnung und damit verbundenen Kostensteigerungen, beziehungsweise Zwang zum Auszug besser abgesichert werden. Zuvor muss allerdings geklärt werden, ob das Milieu in einem Wohnviertel den Milieuschutz gerechtfertigt. Dazu findet jetzt eine Haushaltsbefragung mithilfe von Fragebögen statt. Sie sollen bis zum 23. August zurückgesandt werden. Es besteht zudem die Möglichkeit sie online in deutscher und englischer Sprache auszufüllen. Die Teilnahme ist kostenlos und freiwillig, die Daten werden anonym ausgewertet. Abgefragt werden unter anderem die soziale Situation, Wohnverhältnisse, Wohndauer, Miethöhe, durchgeführte Modernisierungen, auch das Nutzen der örtlichen Infrastruktur.

Die Haushaltsbefragung wird von der S.T.E.R.N GmbH, Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung im Auftrag des Bezirksamtes durchgeführt. Weitere Informationen gibt es entweder dort unter t 44363641, E-Mail: koeker.wiebke@stern-berlin.de oder beim Bezirksamt, Fachbereich Stadtplanung, t 90279-3655, E-Mail: natalia.fichtner@ba-spandau.berlin.de.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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