Sonnenschein und Superlaune
Kita "Schatztruhe" feiert Richtfest und sucht Erzieher
Das neue Haus der „Schatztruhe“ feierte jetzt Richtfest. Der Platz soll für 90 Kinder reichen. Wegen der langen Warteliste ist die Kita schon jetzt „ausgebucht“.
In sieben Monaten etwa werden an der Heidereuterstraße noch mehr Kinder spielen und toben. Denn die Kita „Schatztruhe“ bekommt direkt nebenan ein zweites Haus. Das steckt noch in den Kinderschuhen, ist bis zum Rohbau aber schon gewachsen. Am 14. Juni wurde Richtfest gefeiert – mit Sektanstoß, Superlaune und symbolischem Nageleinschlag.
90 weitere Kids sollen ab Januar in dem einstöckigen Neubau betreut werden, darunter 30 Krippenkinder. Die „Schatztruhe“ samt Erweiterungsbau hat damit 180 Plätze und auf 5000 Quadratmetern fast doppelt so viel Platz.
Die Warteliste ist sehr lang
Nötig wurde der Neubau, weil die alte Kita aus allen Nähten platzt. Die Warteliste ist lang, rund 300 Kinder stehen drauf. Die kommen allerdings nicht alle aus Spandau. Der Grund: Die „Schatztruhe“ ist ein betrieblich unterstützter Kindergarten. Dort wird vorrangig der Nachwuchs großer, kleiner und mittlerer Unternehmen wie Ikea oder BMW betreut. Damit die Eltern Familie und Beruf unter einen Hut bekommen, bietet die Kita in Kooperation mit dem Wirtschaftshof Spandau flexible Betreuungszeiten an und zwar von halb sechs Uhr morgens bis 21 Uhr, samstags bis 18 Uhr.
Kita-Träger der „Schatztruhe“ ist die Havel-Kids gGmbh, die das erste Haus, ein modernes Niedrigenergiehaus mit großem Garten und unweit der Altstadt 2011 an der Heidereuterstraße eröffnete. „Damals wussten wir noch nicht, ob unserer Konzept einer betrieblich unterstützten Kita in Spandau tatsächlich aufgeht“, sagte Geschäftsführerin Barbara Müter-Zwisele beim Richtfest. Als dann klar gewesen sei, dass die Kita mehr Platz brauche, stand die Frage nach einem freiem Grundstück. Denn die sind im Bezirk rar. „Wir hatten aber riesiges Glück, dass uns das Grundstück nebenan angeboten wurde und dazu noch zum richtigen Zeitpunkt.“
Gebaut wird barrierefrei und bei laufendem Betrieb. Für Kita-Leiterin Sabine Müller-Atzerodt und ihre Ko-Leiterin Ines Weckert, die das neue Haus leiten wird, keine leichte Aufgabe. Denn wo gebaut wird, ist auch Lärm. „Die Bauarbeiter nehmen aber Rücksicht auf die Schlafzeiten unserer Kinder, das klappt also gut“, so Sabine Müller-Atzerodt.
Mindestens sieben Erzieher werden gebraucht
Was der Kindergarten aber dringend braucht, sind mindestens sieben neue staatlich anerkannte Erzieherinnen und Erzieher. Die Bewerbungsverfahren laufen bereits, informierte Müller-Atzerodt. Trotzdem sei es schwierig, schon für Januar 2019 neues Personal zu finden, denn die angehenden Erzieher werden ihre Ausbildung erst im August beenden. Viele studieren auch lieber gleich weiter, zum Beispiel Sozialpädagogik. Denn das Erzieher-Gehalt in Berlin ist nicht sonderlich attraktiv. Die „Schatztruhe“ wird somit erst einmal auf berufsbegleitende Auszubildende zurückgreifen müssen.
Beim sonnigen Richtfest ließ sich davon aber niemand die gute Laune verderben. Zumal es auch Geschenke gab. Gabriele Fliegel, Vorstandsvorsitzende des Wirtschaftshofes, brachte übergroße Schachfiguren vorbei. Denn in der „Schatztruhe“ können die Kids das strategische Brettspiel schon ab drei Jahren erlernen. Und Sebastian Mensing von Ikea schenkte der Kita einen Scheck über 2000 Euro. Das Geld wurde beim letzten Weihnachtsbaum-Verkauf gesammelt. Die Mitarbeiter entschieden dann, die Summe der Kita zu spenden.
Nähere Infos für angehende Erzieher gibt es unter www.havelkids.de.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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