Vorhaben für 2020 in der Übersicht
So geht es in der Altstadt Spandau weiter
Die Altstadt Spandau ist seit 2015 Fördergebiet des städtebaulichen Denkmalschutzes. Mit einigen Projekten wie der Musikschule wurde bereits begonnen, für andere laufen die Planungen noch. Wie es 2020 weitergeht, stellten Andreas Wunderlich vom Altstadtmanagement und Myrsini Dimakopoulus vom Stadtplanungsamt im 5. Altstadtplenum vor.
Reformationsplatz: Hier beginnen die Bauarbeiten nun doch erst wie berichtet in diesem Jahr und zwar mit der Südseite, also dem ehemalige Joachimplatz. Mit der Nordseite (Heinrichplatz) im zweiten Bauabschnitt soll es nach dem bisherigen Zeitplan im Herbst 2020 losgehen.
Marktplatz: Das Herzstück der Altstadt soll attraktiver werden. Bis es mit dem Umbau losgeht, wird es aber dauern. Denn laut den Planern läuft noch die Vorplanungsphase, in der die unterschiedlichen Sanierungsvarianten diskutiert und abgestimmt werden, bevor der finale Entwurf vorliegt. Eine Bürger- und Anliegerbeteiligung ist für dieses Jahr geplant.
Stadtbibliothek: Für das im Oktober 1920 eröffnete Haus ist die Finanzierung nach wie vor ungeklärt. Denn die Sanierung der Stadtbibliothek ist mit geschätzten Kosten von mindestens 18 Millionen Euro deutlich teurer als gedacht und kann nicht allein über das Förderprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ gewuppt werden. Die Bibliothek braucht wie berichtet ein neues Dach nebst Dachstuhl, neue Fenster und eine Gebäudelüftung. Auch die Fassade und der Keller müssen saniert werden. Dazu sind dringend mehr Räume nötig.
Musikschule: Seit September 2019 ist die geschädigte Ziegelfassade der Musikschule fertig saniert. Inzwischen geht es mit den Rohbauarbeiten, dem Innenausbau und der Technik weiter. Nach letztem Stand soll das Großsanierungsprojekt im August 2020 abgeschlossen sein.
„Knochenkeller“: Die Sanierung des „Knochenkeller“, auch als archäologisches Schaufenster bekannt, wurde auf 2020 verschoben und soll zeitgleich mit dem Umbau des Reformationsplatzes erfolgen. Laut Planern läuft gerade ein Planungswettbewerb zur Neugestaltung des Gebäudes an der Ecke Reformationsplatz und Mönchstraße. Dort wurden bei der Altstadtsanierung in den 1980er Jahren historische Grabungsfunde im Keller und Erdgeschoss entdeckt. Die sind jedoch immer noch zu wenig bekannt und sollen deshalb besser in Szene gesetzt werden.
Historischer Keller: Für den Historischen Keller in der Carl-Schurz-Straße ist eine Machbarkeitsstudie beauftragt. Die soll prüfen, wie der bereits für Kunstausstellungen genutzte Keller multifunktionaler und barrierefrei werden kann. Auch Sanitäranlagen sind nötig.
Wasser- und Kammerstraße: Die beiden kleinen Straßen, die von der Breiten Straße zum Lindenufer führen, werden barrierefrei saniert. Sie bekommen gesägtes Großpflaster, das den gassenartigen, altstadttypischen Charakter erhalten soll. Ein Teil der Kammerstraße hoch zur Breite Straße wurde vor Weihnachten bereits fertig. Bis zum Frühjahr folgt der restliche Abschnitt. Danach ist die Wasserstraße dran.
Stresowufer: Nach dem Ausbau des Lindenufers soll auch das östliche Ufer, also die Stresow-Seite, als Uferweg ausgebaut werden. Konkret ist ein vier Meter breiter begrünter Uferweg für Fußgänger und Radfahrer geplant, der von der Dischingerbrücke an der Ruhlebener Straße bis zur Spreemündung (alte Geschützgießerei) und möglichst weiter gen Zitadelle führen soll. Basierend auf der Machbarkeitsstudie von 2018 wurde nun die Planung beauftragt. Der erste Bauabschnitt zieht sich von der Spreemündung bis zur Charlottenbrücke. Mit dem privaten Investor des Bauvorhabens Geschützgießerei sind die Planungen laut Stadtplanungsamt eng abgestimmt. 2020 soll es eine Infoveranstaltung für die Grundstückseigentümer und Anlieger geben. Das Bauprojekt Stresowufer sieht auch eine Ufertreppe, ein Aussichtspodest und einen Liegeplatz für ein Restaurantschiff vor. Gastronomie im Uferbereich (mobiler Pavillon) schwebt den Planern auch am Stabholzgarten vor. Mit einem potenziellen Betreiber soll es bereits Gespräche gegeben haben.
Sanierung Kulturhaus und Seniorenklub: Die Machbarkeitsstudie nebst einer Vorzugsvariante liegt vor. Derzeit prüft der Bezirk gemeinsam mit dem Land Berlin, wie eine Co-Finanzierung realisiert werden kann. Einen konkreten Zeitplan gibt es deshalb bisher nicht. Das Kulturhaus hat bauliche, technische und räumliche Mängel und braucht unter anderem einen barrierefreien Eingang und neue Technik für die Theaterbühne.
Rathaus- und Bahnhofsvorplatz: Erste Ideen für eine mögliche Umgestaltung der Plätze liegen vor, es fehlen aber noch vertiefende Untersuchungen wie Verkehrsanalysen und Abstimmungen mit Akteuren wie der BVG, Verkehrslenkung Berlin und Leitungsbetrieben. Die sollen klären, welche Varianten und Verkehrsführungen realisierbar sind. Wie berichtet sollen auf dem Rathausvorplatz die Zugangsrampe zum U-Bahnhof und die Mauer am nordwestlichen Platzende verschwinden. Der Radverkehr soll – wenn möglich – künftig hinter den Bushaltestellen verlaufen. Für den völlig überlasteten Verkehrsknotenpunkt Bahnhof Spandau hat die BVG einen modernen Umsteigepunkt (Mobilitätshub) vorgeschlagen. Außerdem gibt es die Idee, die Seegefelder Straße vor dem S-Bahnhof zugunsten eines großen Platzes nur für Fußgänger zu schließen. Dort sollen dann ausschließlich Busse halten dürfen, was der BVG mehr Platz bringt.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.