Bezirk bekommt Berlins erste Typensporthalle
Zeremonie mit Zeitkapsel am Lily-Braun-Gymnasium

Ab mit der Zeitkapsel ins Fundament: Gerhard Lutz, Helmut Kleebank, Sandra Scheeres und Ulrike Kaufmann. | Foto: Ulrike Kiefert
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Der Grundstein ist gelegt, jetzt kann es mit den eigentlichen Bauarbeiten losgehen. Anfang 2021 soll am Lily-Braun-Gymnasium Berlins erste Typensporthalle in Schnellbauweise fertig sein.

Verflixtes Missgeschick. Eigentlich sollte nur die Zeitkapsel in den Grundstein rutschen. Stattdessen erwischte es das Brillenetui der Schulleiterin. Schnell die Schaufel geholt und die Sehhilfe aus dem Loch geschippt. Nichts kaputt, befreites Lachen. Ulrike Kaufmann nimmt’s mit Humor. Also weiter im Programm. So ein Grundstein verlegt sich schließlich nicht von allein. Auch wenn er nur symbolisch ist. Da mussten alle ran: Schulleiterin Kaufmann, Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD), Gerhard Lutz von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD). Zusammen füllten sie die kupferne Kartusche mit dem Tagesspiegel, der Schulfestschrift, einer Sportmedaille und ein paar Münzen und versenkten die Zeitkapsel im Fundament.

Sieben Meter hoch, 900 Quadratmeter groß,
60 Zuschauerplätze

Mit der zeremoniellen Grundsteinlegung beginnen jetzt die eigentlichen Bauarbeiten für das rund neun Millionen Euro teure Bauvorhaben am Lily-Braun-Gymnasium. Dort entsteht auf dem Riesengrundstück hinten raus zur Galenstraße, wo die Lehrer vorher ihre Autos parkten, eine Sporthalle. Sieben Meter hoch, gut 990 Quadratmeter groß, mit drei Hallenteilen und einer Galerie für etwa 60 Zuschauer. Sie ist Berlins erste Typensporthalle, die das Land im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive im Schnellbauprogramm bauen lässt. Darum wurde die Grundsteinlegung am 15. Januar auch groß gefeiert.

„Mit dem Bauvorhaben hier in Spandau nimmt die Berliner Schulbauoffensive Fahrt auf“, sagte Senatorin Scheeres. Überall in Berlin würden nicht nur Schulen saniert oder neu gebaut, sondern auch Sporthallen errichtet. 5,5 Milliarden Euro will der Senat dafür bis 2026 für mehr als 60 Schulen und Sporthallen ausgeben. Denn Berlin braucht tausende neue Schulplätze. Neun Typensporthallen sollen zunächst als Piloten gebaut werden. Drei davon in Spandau: Lily-Braun-Gymnasium, Bernd-Ryke-Grundschule und Carl-Friedrich-von-Siemens-Gymnasium. Auch deshalb sprach Bürgermeister Kleebank von einem „erhebenen Tag“ für Spandau. Insgesamt – also zusätzlich zum Schnellbauprogramm – werde der Bezirk elf Schulsporthallen bekommen. Nicht alle seien Neubauten, so Kleebank. „Sie entstehen auch durch den Umbau alter Hallen.“ Was die Schulneubauten betrifft, so seien in Spandau vier neue MEBs (modulare Ergänzungsbauten) geplant. Zwei dieser Modularbauten sind bereits im Bau: Grundschule an der Pulvermühle und Peter-Härtling-Grundschule. Kleebank: „Zwei bis drei weitere haben wir in der Pipeline.“

Kein Umzug mehr in andere Sporthalle

Für die rund 700 Schüler am Lily-Braun-Gymnasium bringt die moderne Dreifeld-Sporthalle nicht nur ein Volleyballfeld und mehr Platz für diverse andere Sportarten. Sie müssen dann auch nicht mehr auf die Sporthalle an der Falkenseer Chaussee 80 ausweichen, die das Kant-Gymnasium und die Borchert-Schule mitnutzen. „Unserem Sportunterricht geht damit wertvolle Zeit verloren“, sagte Schulleiterin Kaufmann. „Deshalb freuen wir uns über die Halle, die dann direkt auf dem Schulgelände steht.“ Das Lily-Braun-Gymnasium hatte bisher nicht viel mehr als einen Gymnastikraum.

Bei aller Freude gab es auch Kritik. „Die Typensporthalle ist eine tolle Sache, keine Frage“, sagte der Vorsitzende des Spandauer Schulbeirats, Thorsten Hartje. „Aber der große Wurf ist es nicht, wie der Senat behauptet. Denn das Lily-Braun-Gymnasium wartet seit acht Jahren auf eine neue Sporthalle.“ Ebenso wie das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium.

Ab 2022 wird das Schulgebäude saniert

Anfang 2021, also schon in einem Jahr, soll die Typensporthalle am Lily-Braun-Gymnasium fertig sein. Die Halle steht dann auch den Sportvereinen in der Nachbarschaft offen. Ab 2022 soll das Schulgebäude saniert werden.

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Ulrike Kiefert aus Mitte

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