Kleinere Klassen und digitale Fortbildung
CDU präsentiert Ergebnisse einer Bildungsumfrage

Defizite im Digitalen attestiert eine von der CDU in Auftrag gegebene Umfrage. | Foto: Pixabay
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Die Berliner Schulpolitik ist nicht nur in Coronazeiten ein regelmßiger Aufreger. Die CDU im Abgeordnetenhaus hat eine Bildungsumfrage zur Schulorganisation, Digitalisierung, Klassenstärke oder Status der Lehrkräfte in Auftrag gegeben. Bei zwei Interviewrunden im Dezember und Januar beteiligten sich insgesamt 47 555 Berliner, davon 3016 aus Spandau.

Schon diese hohe Zahl spreche für eine große Aussagekraft, erklärte der Staakener CDU-Abgeordnete Heiko Melzer. Dass sich im Bezirk 84,5 Prozent der Befragten für kleinere Schulklassen aussprechen, ist keine große Überraschung. Schon eher, dass noch mehr, nämlich 88,5 Prozent, der Forderung zustimmen, alle Lehrkräfte sollten eine verpflichtende digitale Fortbildung erhalten. Hier werden anscheinend Defizite auch beim pädagogischen Personal noch einmal deutlich.

87,5 Prozent stimmen der Ansicht zu, alle Schulen sollten an das Breitbandnetz angeschlossen und mit leistungsfähigem Wlan ausgestattet werden. 85 Prozent sind der Meinung, es müsse überall eine Schulcloud bereitgestellt und nutzbar gemacht werden. 78,5 Prozent teilen die Ansicht, Schüler und Lehrer sollten digitale Endgeräte kostenlos auf Leihbasis zur Verfügung gestellt bekommen.

Im direkten Zusammenhang mit Corona standen Thesen wie Schnelltests in allen Schulen, was 62,5 Prozent gut fanden. Luftfilter in allen Klassenzimmern (70,5 Prozent Ja-Stimmen) oder hybride Unterrichtsmodelle, wofür sich 72 Prozent aussprachen.

Die Schulorganisation bildete einen weiteren Schwerpunkt. Etwa die Idee eines flexiblen Unterrichts an Vor- und Nachmittagen um dadurch kleinere Klassen zu erreichen. Das befürworteten 73 Prozent. Auch dieses Ergebnis ist vielleicht etwas überraschend, weil ein solches Modell gerade bei jüngeren Schülern wahrscheinlich auch Konsequenzen für den Berufsalltag der Eltern hätte.

Deutlich auch mit 82 Prozent die Zustimmung zum Vorschlag Wiedereinführen von Vorschulklassen. Ausgefallenen Unterricht durch freiwillige Ferienschulen auszugleichen hielten 69,5 Prozent für eine gute Idee. Ein innerhalb der Erhebung eher unterdurchschnittlicher Wert. Noch weniger, nämlich 61,5 Prozent fänden es gut, wenn in jeder Jahrgangsstufe extern korrigierte Vergleichsarbeiten eingeführt würden.

Eine 110-prozentige Ausstattung mit Lehrkräften an allen Schulen bekam wiederum die Zustimmung bei 78 Prozent. In Fächern wie Deutsch und Mathematik sollten nur voll ausgebildete Pädagogen eingesetzt werden, dazu sagten 76,5 Prozent Ja. Die Lehrer in Berlin wieder zu verbeamten, um dadurch auch das Abwandern in andere Bundesländer zu verhindern, befürworten zwei Drittel.

Sowohl die Beteiligung, als auch die Ergebnisse hätten gezeigt, dass das Thema Schule einen sehr hohen Stellenwert habe. Hier habe nach seiner Ansicht der aktuelle rot-rot-grüne Senat die größten Defizite. Ausweislich der Umfrage sind 62 Prozent mit der Bildungspolitik der Landesregierung unzufrieden. 16 Prozent votierten mit zufrieden, 22 Prozent gaben sich Unentschieden.

Das Bildungsressort wird in Berlin seit inzwischen 25 Jahren von Senatorinnen und Senatoren der SPD geführt. Die agierten während dieser Zeit in unterschiedlichen Regierungskoalitionen auch, zusammen genommen ungefähr ein Jahrzehnt mit der Union.

Eltern, Schülerinnen und Schüler seien der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus bei der Ausrichtung ihrer Schulpolitik am wichtigsten, lautete ebenfalls eine zur Abstimmung gestellte These. Ihr stimmten nur 42,5 Prozent der Befragten zu, der mit Abstand geringste Wert in der gesamten Umfrage. 28,5 Prozent lehnten diese Vorgabe ab, Unentschieden waren 29 Prozent.

Defizite im Digitalen attestiert eine von der CDU in Auftrag gegebene Umfrage. | Foto: Pixabay
Heiko Melzer. | Foto: privat
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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