Chef im Klassenrat: Bürgermeister besucht Charlie-Rivel-Grundschule

In der Klasse 4a tagt der Schülerrat. Dort kommt jeder zu Wort. Mittendrin: Helmut Kleebank (links) und Peter Mosler. | Foto: Ulrike Kiefert
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Spandau. Die erste Bildungstour im neuen Jahr führte Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) in die Charlie-Rivel-Grundschule, Flankenschanze 20. Sie ist Spandaus einzige Schule mit Jahrgangsmischung von Klasse 1 bis 3.

Mittwochvormittag an der Charlie-Rivel-Grundschule. Im Klassenraum der 4a sitzen 25 Schüler im Kreis. Der Klassenrat tagt. Aktuelles Thema heute: Diebstähle. "Wenn der Lehrer rausgeht, schleichen sich ein paar Schüler in die Räume, um zu stehlen", schildert Franziska das Problem. Schön ist das nicht. Justus schlägt darum vor, wertvolle Sachen einfach zu Hause zu lassen. Julian will Türsteher postieren oder Videokameras aufhängen. Das finden die anderen nicht so toll. "Was würden Sie uns denn raten", fragt ein Schüler den Mann im dunklen Anzug. Helmut Kleebank lächelt. "Gemeinsam werdet ihr die Lösung schon finden. Genauso funktioniert auch die Politik."

Dann wird es persönlich. "Wie viel verdienen Sie denn so? Wohnen Sie in einem Haus, wie viele Kinder haben Sie und dürfen Sie alles machen, was Sie wollen?" Die Schüler sind neugierig, schließlich ist der Bürgermeister nicht jeden Tag im Haus. Eine halbe Stunde geht das so. Dann verabschiedet sich Helmut Kleebank. Schulleiter Peter Mosler will weiter mit seinem Gast.

Treppauf, treppab geht es durchs blitzeblanke Haupthaus. Flure und Toiletten werden hier auch schon mal während des Unterrichts gereinigt. Vorbei an der neuen Schulbibliothek geht es zum Mehrzweckraum mit Bühne und zum Lesepatenraum, dann weiter zum Elterncafé, Bewegungsraum und Pädagogentreff, wie das Lehrerzimmer an der Charlie-Rivel-Grundschule heißt. 60 Lehrer und 18 Erzieher unterrichten 420 Schüler im offenen Ganztagsbetrieb. Peter Mosler ist stolz auf sein Team. Gerade erst hat er zwei von drei Lehramtswärtern übernommen.

Das Besondere an der Schule: 2013 organisierte sie ihre Schulanfangsphase neu und dehnte die Jahrgangsmischung von zwei auf drei Klassenstufen aus. "Die Kinder sind heute unterschiedlich weit, wenn sie in die Schule kommen. In den gemischten Gruppen kann jeder auf seinem Niveau lernen, die Älteren den Jüngeren helfen", beschreibt Schulleiter Mosler die Vorteile des jahrgangsübergreifenden Lernens (JÜL). Bei den Eltern kommt das offenbar gut an. Die Schule hat keinen Schülermangel, ganz im Gegenteil. Das mag auch daran liegen, dass jede Klasse von mindestens zwei Pädagogen betreut wird und es neben dem Sprachförderunterricht bei Bedarf auch sonderpädagogische Stunden gibt. Konfliktlotsen und Therapeuten engagieren sich ebenfalls in der Schule. Was Peter Mosler noch fehlt, ist ein Sozialarbeiter.

Vom Haupthaus geht es rüber zum Hort. Dort müffelt es nach Altbau. Peter Mosler kennt das schon. Der Hort muss dringend saniert und umgebaut werden. Ein bewilligter Bauantrag liegt bereits vor. Wenn irgendwann alles fertig ist, soll der Hort ins moderne Haupthaus umziehen. Im sanierten Altbau will Mosler dann drei neue Klassenräume und mehrere Funktionsräume einrichten. Helmut Kleebank findet die Idee gut. Auch sonst ist der Bürgermeister vom Engagement des Schulleiters und dem Schulklima beeindruckt. Die Grundschule verlässt er mit dem Versprechen, die Klasse 4a mitsamt dem Schülerparlament ins Rathaus einzuladen und der Schülerzeitung ein Interview zu geben.

Ulrike Kiefert / uk
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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