Es gibt wieder freie Kita-Plätze in Spandau
Das Jugendamt schätzt die Situation dennoch weiter als „herausfordernd“ an

Im März 2024 wurde die Kita „Haveluferquartier“ des Trägers Fröbel in Hakenfelde mit 102 Plätzen in Betrieb genommen. Sie ist eine von 15 neuen Kindertagesstätten, die seit 2022 eröffnet wurden.  | Foto:  Fröbel
  • Im März 2024 wurde die Kita „Haveluferquartier“ des Trägers Fröbel in Hakenfelde mit 102 Plätzen in Betrieb genommen. Sie ist eine von 15 neuen Kindertagesstätten, die seit 2022 eröffnet wurden.
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  • hochgeladen von Thomas Frey

Stand Ende September vergangenen Jahres waren nur 9842 von 11 214 Kitaplätzen belegt. Erlaubt wären sogar 12 926 gewesen. Es gibt also wieder freie Kita-Plätze. Doch der Blick auf diese Zahlen ist trügerisch, so das Bezirksamt.

Die Zahlen gäben keinen Anlass zur Entwarnung. Als frei gemeldete Plätze könnten mittlerweile schon belegt worden sein. Kitä-Träger meldeten ihre aktualisierten Zahlen oft mit erheblicher Verzögerung. Außerdem zeigten die Wartelisten im Fachbereich Kindertagesbetreuung, dass „nach wie vor ein Mangel besteht“. Das gilt erst recht für die nähere Zukunft. „Nach aktuellen Planungen geht das Bezirksamt davon aus, dass Mitte 2028 rund 500 Plätze fehlen werden“.

Dies teilte Jugendstadträtin Tanja Franzke (CDU) auf eine Anfrage der Fraktion Die Linke in der BVV mit. Laut Franzke fehlen in Hakenfelde dann 381 Plätze, 372 in Haselhorst, 86 in der Wilhelmstadt, 74 im Falkenhagener Feld, 65 in Spandau Mitte und 57 am Brunsbütteler Damm. Dagegen wird für den Bereich Gatow/Kladow ein Überhang von 269 Angeboten prognostiziert. Auch Siemensstadt mit 183 und der Bereich Heerstraße (72) verzeichnen ein Plus. Der Mehrbedarf an weiteren Plätzen wird dadurch aber bei Weitem nicht ausgeglichen.

Inwieweit diese Prognose zutreffe, wäre unter anderem abhängig von der Bevölkerungsentwicklung, dem Nachfrageverhalten der Eltern, entsprechenden Fachkräften und der Umsetzung von Bauvorhaben, hieß es in der Antwort weiter. Gerade in Spandau würden in den kommenden Jahren zahlreiche Wohnungsbauprojekte finalisiert, die insbesondere für junge Familien interessant seien. „Daher geht das Jugendamt nach wie vor von einer hohen Nachfrage nach Kitaplätzen im Bezirk aus“ und bezeichnet die Situation als „weiterhin herausfordernd“.

Zudem bildet sich der „Berliner Trend“ der freien Kitaplätze in Spandau nicht ab. Die Zahl der Kinder im Alter zwischen null und sieben Jahren wachse im Bezirk zwar im Vergleich zur Bevölkerungsprognose weniger schnell, sie sei aber tendenziell in den vergangenen zehn Jahren angestiegen.

Um die Lücke zumindest nicht größer werden zu lassen, sind allein zwischen 2022 und 2024 insgesamt 15 neue Kindertagesstätten mit insgesamt mehr als 1000 Plätzen neu eröffnet worden. Weitere neun Vorhaben mit einer ähnlich hohen Gesamtzahl sind im Zeitraum der nächsten fünf Jahre geplant. Auch dieser erwartete und erhoffte Zuwachs sei bereits in der Kitaprognose berücksichtigt. Allerdings stehen manche Projekte inzwischen unter dem Vorbehalt der Finanzierung durch das Land Berlin. Aufgrund der Vorgaben der Senatsfinanzverwaltung werden nur noch wenige ausgewählte Bauprojekte gefördert. Grundlage dafür sei eine nachgewiesene, zwingende Bedarfslage. Deshalb wäre es „grundsätzlich die Aufgabe der Jugendhilfeplanung, diese kontinuierlich zu erfassen und zu belegen“.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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