Birken-Grundschule hat jetzt einen Leseclub
Froschkönig unterm Dach

Nele, Maya, Schahid, Malaz, Joanna und Maya-Lena lauschen Jana Kürwers-Richter im Leseclub.  | Foto: Ulrike Kiefert
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Die Mädchen und Jungen der Birken-Grundschule dürfen sich über einen Leseclub freuen. Dort können sie in die Welt der Bücher eintauchen, tolle Geschichten entdecken, aber auch knobeln, reimen und spielen.

Gemütlich ist es in dem Leseraum unterm Dach der Birken-Grundschule. Acht Kinder sitzen auf einem blauen Sofa, lümmeln in großen Sitzkissen oder hocken auf dem Teppich. Mittendrin Jana Kürwers-Richter, die in der Mucksmäuschenstille aus einem Buch vorliest. „Iieeh Küssen! Nippes und Stulle spielen Froschkönig“ heißt es und erzählt von Freundschaft, streiten, küssen und sich vertragen.

Jeden Montag und Donnerstag treffen sich Grundschüler von halb zwei bis drei Uhr nachmittags im Leseclub. Es ist der erste an einer inklusiven Schwerpunktschule in Spandau. Denn die Birken-Grundschule an der Hügelschanze ist zusammen mit der Schule am Grüngürtel, einer Förderschule mit dem sonderpädagogischem Förderschwerpunkt „Lernen“, Teil des Inklusiven Campus Spandau. Im Leseclub können sich die Kinder treffen, Bücher kennenlernen, gemeinsam lesen und spannende Geschichten entdecken. Weil die Konzentration der Kinder nach der 6. Stunde nicht mehr die beste ist, sitzen die Dritt- und Viertklässler aber nicht nur zusammen und lesen. „Sie können auch basteln oder malen, reimen und knobeln“, sagt Jana Kürwers-Richter. Die Pädagogische Unterrichtshilfe leitet den Leseclub mit einer weiteren Lehrkraft und zwei Betreuerinnen. „Wenn wir vom Lesen reden, dann sind aber nicht nur Bücher gemeint, sondern auch Zeitschriften, Gedichte, Wort- und Sprachspiele“, fügt Kürwers-Richter an.

Bücher, Zeitschriften und Wortspiele

So hält der Leseclub nicht nur zahlreiche wunderbare Kinder-, Bilder- und tolle Sachbücher für die kleinen Leseratten parat, sondern auch abonnierte Kinderzeitschriften wie „Wendy“, „Bimbo“ oder „Geolino“. Dazu gibt es audiodigitale Lernspiele wie „Der Stift“ oder „Mein großer Weltatlas“ und diverse Sprach- und Wortspiele zum Reimen, Knobeln und Buchstabenlegen wie die „Tigerbox“ oder „Die freche Sprachhexe“. Auf einem iPad können die Kinder Lernspiele ausprobieren. Wer will, nimmt sich ein Buch oder eine Zeitschrift mit. „Zu Hause wird dann weiter geschmökert und gelesen“, sagt Kürwers-Richter.

Hinter dem Leseclub steht die Stiftung Lesen, die mittlerweile rund 460 Leseclubs bundesweit mit Partnern eröffnet hat. Mit der Birken-Grundschule hat die Stiftung das Angebot zunächst bis 2021 vertraglich vereinbart. Das heißt, die Stiftung stellt dem Leseclub die Medien und das Mobiliar bereit. Die Schule verpflichtet sich im Gegenzug, passende Räume bereit zu stellen, das Projekt zu betreuen und zu dokumentieren. Ziel der „Leseclubs – Mit Freu(n)den lesen“ ist es, bei Kindern im Alter von sechs bis zwölf Jahren ohne Leistungsdruck die Leselust zu wecken und sie kreative Dinge ausprobieren zu lassen.

"Wer gern liest,
erschließt sich eine andere Welt"

Welche Bedeutung solche Clubs für Schulen haben, weiß auch Schulleiterin Anke Seidenschnur. „Er weckt die Freude am Lesen und bietet den Kindern Raum, in dem sie sich untereinander austauschen, aber auch gegenseitig motivieren können zum Buch zu greifen.“ Und natürlich fördere der Leseclub die Grundkompetenz „Lesen“. Denn: „Wer gern liest, dem erschließt sich die Welt ganz anders“, sagt Anke Seidenschnur. „Wer dagegen nicht lesen kann, dem fällt das Lernen schwer.“

Ihr Lese- und Sprachvermögen zu erweitern oder zu festigen, das können die über 420 Grundschüler natürlich auch im Deutschunterricht. Daneben bietet die Birken-Grundschule aber weitere Gelegenheiten. Es gibt Vorlesetage und Vorlesewettbewerbe, Projektwochen, Exkursionen zur Leipziger Buchmesse, ehrenamtliche Lesepaten, das Projekt „Lesekoffer“, einen Literaturzirkel, Schülerpatenprojekte, eine Theater-AG, die Schülerzeitung „Peng“, eine Bibliothek auf dem Schulcampus, die Lernförderung „Intellego“ und so einiges mehr.

Im Leseclub ist Jana Kürwers-Richter inzwischen mit dem Vorlesen fertig. Mit ihren Kolleginnen Marina Huth und Geneci Jagnow räumt sie jetzt noch ein bisschen auf. Maya, Nele, Schahid, Malaz und die anderen Kinder freuen sich schon auf den nächsten Montag. Vorher sind am Donnerstag aber erst mal die anderen Leseratten dran.

Den Leseclub gibt es zwar schon seit Januar. Offiziell eröffnet wird er aber am 28. Februar um 12 Uhr mit einer Feierstunde. Eltern und Schüler sind willkommen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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