Quereinsteiger statt Mangel : Auch Spandaus Schulen setzen auf Fachfremde als Lehrer

Im Jahr 2017 waren etwa 13 Prozent der Lehrer an Spandaus Schulen „Quereinsteiger“. 31 Pädagogen wurden im letzten Jahr neu eingestellt.

Ganztag, Inklusion, Flüchtlingszuzug, Pensionierungswelle: Es gibt viele Gründe für den Lehrermangel. Für Spandau kommt die Randlage hinzu, denn Brandenburg ist nicht weit entfernt und dort wird deutlich besser entlohnt als in Berlin. So hat auch der Bezirk immer wieder unbesetzte Stellen.

Im November 2017 gab es nach der letzten Zählung 44 offene Lehrerstellen an Spandaus 45 öffentlichen Schulen. Neu eingestellt wurden insgesamt 31 neue Lehrkräfte bis zum Beginn des Schuljahres 2017/18. Davon kamen sechs aus anderen Bundesländern. Das geht aus einer Antwort des Schulamtes auf eine Anfrage der FDP-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) zur Spandauer Schulsituation 2017 hervor.

Dass nicht noch mehr Lehrer fehlen, liegt auch an den sogenannten Quereinsteigern. Das sind Frauen und Männer, die zwar ein Studium oder eine Berufsausbildung abgeschlossen, aber nicht auf Lehramt studiert haben. Der größte Vorteil von Seiteneinsteigern: Sie sind schnell einsetzbar und müssen keine langjährige Ausbildung durchlaufen.

Eltern sehen Quereinsteigern skeptisch

Allerdings wird oft beklagt, dass ihnen die pädagogische Erfahrung und das Vermögen fehlen, Fachwissen so aufzubereiten, dass Schüler es verstehen. Vor allem Eltern stehen diesen fachfremden Kräften skeptisch gegenüber. 

An Spandaus Grundschulen unterrichten knapp 40 Prozent dieser Quereinsteiger, gut 60 Prozent von ihnen sind an den Oberschulen.

An allen Spandauer Schulen sind rund 2100 Lehrkräfte beschäftigt. Alle zusammen decken gut 43.500 wöchentliche Unterrichtsstunden ab. Im Schuljahr 2016/17 fielen an Grundschulen und Gymnasien im Schnitt 2,5 Prozent des Unterrichts aus, an Sekundarschulen drei Prozent.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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