Kapazitäten am Limit
Schulstadtrat Frank Bewig (CDU): Schulen haben keine weiteren Räume für Willkommensklassen
In Spandau gibt es 63 Willkommensklassen an Grundschulen (34) und an weiterführenden Schulen (29). Kapazitäten, weitere Klassen einzurichten, sind laut Schulstadtrat Frank Bewig (CDU) kaum noch vorhanden.
Seit Ende November wurden nur noch zwei weitere solche Klassen eingerichtet. Eine als sogenannte Sonder-Willkommensklasse für die Schulanfangsphase an der Ernst-Ludwig-Heim-Grundschule, eine weitere im Sekundarschulbereich im ehemaligen Schuldorf der Heinrich-Böll-Oberschule. Allein dort befinden sich inzwischen sechs Willkommensklassen, möglicherweise werde auch noch eine siebte eröffnet, erklärte der Schulstadtrat in seiner Antwort auf eine Große Anfrage der Fraktion B'90/Grüne.
Inzwischen nimmt Spandau viele schulpflichtige Kinder und Jugendliche nicht mehr sofort auf. Mitte Januar befanden sich 58 auf Wartelisten (31 aus der Ukraine und 27 aus Herkunftsländern wie Syrien, Afghanistan, Moldawien, Indien, Serbien, die Türkei und Polen). Bis zur Aufnahme an den Grundschulen vergingen rund vier bis sechs Wochen und an den weiterführenden Schulen sechs bis acht Wochen.
Aufgrund des hohen Aufnahmedrucks müssen die Schulen mit Willkommensklassen mittlerweile alle zwei Wochen Belegungslisten an das Schulamt senden, erläuterte Frank Bewig. Die Erfahrung habe gezeigt, dass, wenn Schulpflichtige und ihre Angehörigen in eine andere Unterkunft, einen anderen Bezirk oder ein anderes Bundesland ziehen, Abmeldungen zum Teil nicht erfolgten. Auch wechselten Schüler aus Willkommensklassen in eine Regelklasse. Jeder freiwerdende Platz sollte dann möglichst schnell wiederbesetzt werden.
Denn eine Entspannung der Situation sieht Bewig nicht. Aktuell sei der Andrang auf die Schulen nicht nur durch Geflüchtete enorm. Bewig: „Durch den weiterhin vorhandenen Zuzug sowohl von Menschen aus der Ukraine als auch aus anderen Ländern, aber auch durch den Zuzug von schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen aus Ländern ohne Fluchtsituation steigt die Zahl der Wartenden immer wieder stetig an.“
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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