Die Lage an den Schulen bleibt angespannt
Spandau benötigt in den kommenden Jahren neue Schulplätze für immer mehr Kinder
Am 2. September werden etwas mehr als 3000 neue Erstklässler in Spandau eingeschult. Sie haben natürlich alle einen Platz bekommen. Aber das war gar nicht so einfach.
„Wir brauchen weitere Schulplätze“, erklärte Schulamtsleiterin Astrid Knüppel bei einer Sitzung des Schulausschusses kurz vor den Ferien. Das gelte nicht nur für die Grund-, sondern sogar noch mehr für die weiterführenden Schulen. Neu schulpflichtig wären für das kommende Schuljahr eigentlich 3170 Kinder in Spandau gewesen. Davon wurden aber 380 zurückgestellt. Allerdings kommen 295 hinzu, die im vergangenen Jahr zurückgestellt worden waren. Weil das aber weniger sind, bedeutet das eine kleine Entlastung.
Die Erstklässler entsprechend zu verteilen, bedeutete eine ziemliche Herausforderung. Dazu beigetragen hat die Zahl von 730 Kindern, deren Eltern mit der zugeteilten Grundschule in ihrem Einzugsbereich nicht einverstanden waren und den Besuch einer anderen Schule beantragt haben. Die Begründungen dafür seien vielfältig gewesen, erklärte Schulstadträtin Dr. Carola Brückner (SPD) auf Nachfrage. „Überwiegend wurden die offiziell anerkannten Gründe wie Geschwisterkinder, das Schulprogramm und darauf aufbauend besondere Angebote einer Grundschule oder Betreuungserleichterungen genannt“.
Andere Ursachen könnten dagegen nur vermutet werden, wie die Meinung von Eltern „bessere soziale Mischung“ an einer bestimmten Grundschule oder deren soziales Umfeld vorzufinden. Als besonders übernachgefragte Standorte werden unter anderem die Grundschule am Eichenwald, die Konkordia-Grundschule, Grundschule am Weinmeisterhorn, Linden-Grundschule oder die Grundschule am Windmühlenberg genannt.
Trotz mancher Schwierigkeiten hält Carola Brückner die Situation im Grundschulbereich noch für einigermaßen beherrschbar. Dies ist auch dem Schulneubau an der Goltz- und Mertensstraße zu verdanken, wo am 13. September die Einweihung gefeiert wird, oder den Neubauten am Fehrbelliner Tor sowie am Weidenweg in West-Staaken.
Mehr Platzprobleme gebe es dagegen schon jetzt und erst recht in der Zukunft bei den weiterführenden Schulen. Auch im beginnenden Schuljahr mussten 32 Schülerinnen und Schüler in Gymnasien in Charlottenburg untergebracht werden, weil in Spandau keine der jeweils drei gewünschten Schulen die Kinder aufnehmen konnte. Die Kapazitäten müssten weiter ausgebaut werden, erklärte die Schulstadträtin. Neben schon bekannten Neubauvorhaben wie für die Insel Gartenfeld wünscht sich der Bezirk noch mindestens einen weiteren Standort und denkt dabei an die Smuts-Barracks in der Wilhelmstadt. Bisher ist das aber eher eine Forderung und damit auch ein Langzeitprojekt.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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