Anbauen gegen den Mangel
Spandau fehlen in fünf Jahren 500 Kita-Plätze

Die neue Mokib-Kita in Hakenfelde.  Weitere Kindertagesstätten werden in den kommenden Jahren dringend gebraucht. | Foto: Thomas Frey
  • Die neue Mokib-Kita in Hakenfelde. Weitere Kindertagesstätten werden in den kommenden Jahren dringend gebraucht.
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Zwei große Kita-Projekte sind in den vergangenen Wochen vorgestellt worden: im Juli eröffnet in Hakenfelde in der Straße zu den Fichtewiesen eine in modularer Holzbauweise errichtete Einrichtung mit 136 Plätzen und in Wilhelmstadt am Ziegelhof wurde der Grundstein für eine Kita neue Kita gelegt.

Dies sind zwei Beispiele dafür, dass es Spandau die Zahl der Kita-Plätze weiter ausbaut. Dennoch wird auch mit diesen Einrichtungen die Nachfrage nicht befriedigt werden können. Nach derzeitigem Stand werden im Sommer 2026, also in fünf Jahren, rund 500 Kitaplätze fehlen. Diese Zahlen nannten Jugendstadtrat Stephan Machulik (SPD) sowie Walter Sablotny, der Leiter des Jugendamtes im Kita-Ausschuss Ende Mai und bezogen sich dabei auf die aktuelle Kitaentwicklungsplanung. Sie stellt den Ist-Zustand und den Zuwachs an Kita-Plätzen dem zu erwartenden Bedarf gegenüber. Danach wird durch die vielen Neubauvorhaben mit einem kräftigen Anstieg der benötigten Kita-Plätze gerechnet, weil ein Zuzug gerade von weiteren Familien mit Kindern erwartet wird.

Aktuell gibt es in Spandau knapp 10 600 Plätze, verteilt auf 136 Einrichtungen. Weitere Plätze im vierstelligen Bereich sollen in den kommenden Jahren entstehen. Der Ausbau reicht aber nicht. Er soll forciert werden, indem bezirkeigene Flächen Kitaträgern zum Bau einer Tagesstätte angeboten werden, wie es bereits derzeit bei drei Grundstücken und per Interessenbekundungsverfahren geschieht.

Deutlich wurde außerdem, dass das Defizit nicht erst in einigen Jahren zum Problem wird. Auf der Warteliste des Jugendamtes würden derzeit um die 400 Eltern stehen, die einen Platz suchen, sagte Walter Sablotny. Sicher hätten einige inzwischen einen Kita-Platz gefunden oder in Aussicht. Aber die hohe Zahl zeige, dass es schon jetzt, schwierig ist, einen Platz zu finden.

In Berlin besteht ein Rechtsanspruch auf eine Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr. Wenn nicht in einer Tagesstätte, dann durch eine Tagesmutter. Das Recht ist einklagbar. Allerdings, so sagte der Jugendamtsleiter, seien ihm aktuell anhängige Verfahren nicht bekannt.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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