Neubau für Grundschüler eingeweiht
Spandau hat mit einem Schlag 576 neue Schulplätze
Mit dem Start des Schuljahres begann auch der Betrieb in der neuen Grundschule an der Goltz- und Mertensstraße. Die offizielle Eröffnung fand am 13. September statt.
Gefeiert wurde „ein wichtiger Meilenstein der Berliner Schulbauoffensive“, wie es Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) ausdrückte. 576 neue Schulplätze seien für den wachsenden Ortsteil Hakenfelde geschaffen worden. Davon 13 Prozent für den erhöhten Förderbedarf. Denn es handelt sich hier um eine inklusive Schwerpunktschule.
Die bisher noch namenlose „31. Schule“ entstand in einer Bauzeit von 21 Monaten. Das dreigeschossige Gebäude ist durchgehend barrierefrei zugänglich und über einen Verbindungsgang direkt an die Sporthalle angeschlossen. Die Klassenräume sind um erweiterte Flure angeordnet, die als Lernlandschaften gestaltet sind. Alle Unterrichts- und Fachräume haben flächendeckendes W-LAN und interaktive Displays. Der Förderschwerpunkt zeigt sich beispielsweise durch Therapie- und Bewegungsräume, zusätzliche Pflegebereiche oder eine inklusive Lehrküche. Zum Standort gehören auch kindgerechte Schulhofflächen, ein Schulgarten und Außensportanlagen. Die Gesamtkosten betragen 41,17 Millionen Euro.
Für Spandau entspannt sich mit den 576 Schulplätzen die Lage im Grundschulbereich. Zwei weitere Grundschulen sollen kurzfristig noch hinzukommen. Am Fehrbelliner Tor haben bereits die Bauarbeiten. Am Weidenweg in West-Staaken sollen sie voraussichtlich in den ersten Monaten des kommenden Jahres beginnen.
Noch etwas länger dauert die Sanierung und Erweiterung der B.-Traven-Gemeinschaftsschule am Recklinghauser Weg im Falkenhagener Feld. Baustart soll nach derzeitigem Planungsstand Ende 2026 sein. Anfang September haben der Bezirk und die Wohnungsbaugesellschaft Howoge eine Projektvereinbarung unterzeichnet.
Die Gemeinschaftsschule besteht aus acht Teilgebäuden unterschiedlichen Alters. Insbesondere, die in den 1930er- und 1980er-Jahren errichteten Häuser müssten aufgrund baulicher Mängel vollumfänglich saniert und barrierefrei gestaltet werden, erklärte Jens Wadle, Prokurist und Leiter Schulbau bei der Howoge. Gleichzeitig soll es weitere Schulplätze und eine neue Sporthalle geben. Die Zahl der Schüler soll um 60 Prozent steigen. Derzeit werden 544 Schülerinnen und Schüler an der B.-Traven-Schulen unterrichtet. Nach Fertigstellung, voraussichtlich im Jahr 2030, können es dann 888 sein. Während der Bauarbeiten werden Teile der Schule zeitweise auf Interimsbauten ausweichen müssen. Das gesamte Projekt bedeute deshalb eine „logistische Herausforderung“, erläuterte Jens Wadle. Auch deshalb sei die Schule bereits im Zuge eines Partizipationsverfahrens eingebunden, um gemeinsam entsprechende Lösungen zu finden.
An der Goltzstraße entstand im Übrigen nicht nur ein neues Schulgebäude. Im Umfeld wurde eine neue Querungshilfe errichtet, damit die Kinder die Goltzstraße möglichst sicher überqueren können, ohne auf die rund 300 Meter entfernten Ampel an der Rauchstraße ausweichen zu müssen. In Höhe der Pepitapromenade war deshalb bereits vor einigen Wochen eine Gehwegvorstreckung errichtet worden, die jetzt um einen Fußgängerüberweg ergänzt wurde. Dabei handelt es sich um eine Doppelquerung, die mehr Barrierefreiheit bietet. Ein Teil des Gehwegs ist sechs Zentimeter hoch, der andere ebenerdig. Außerdem gibt es sogenannte taktile Elemente. Zusammen genommen soll das den Übergang für Sehbehinderte, Rollstuhlfahrer oder Personen mit Rollatoren erleichtern. Zum Schulbeginn war allerdings ein Beleuchtungsmast noch nicht an das Stromnetz angeschlossen. Laut Bezirksamt konnte nur ein Mast von Stromnetz Berlin rechtzeitig installiert werden. Sobald beide betriebsbereit sind, ist der Zebrastreifen auch bei Nacht gut zu erkennen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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