Schulessen-Caterer auf Bewährung
Spandau will am Lieferanten „40 Seconds“ festhalten
Auch in Spandau hat es in den vergangenen Wochen Schwierigkeiten wegen nicht oder nur unzureichend geliefertem Schulessen gegeben. Betroffen waren auch hier Schulen, die vom Caterer „40 Seconds“ beliefert werden.
Nach Angaben des Bezirksamtes galt das für sieben Einrichtungen an sechs Standorten im Bezirk. „Aufgrund der Vielzahl an unterschiedlich gelagerten Problemen“ sei vor allem in den Tagen vom 11. bis zum 13. September auf die Möglichkeit einer sogenannten Ersatzvornahme zurückgegriffen worden, wurde mitgeteilt. Im Klartext: Die Versorgung wurde durch ein anderes Cateringunternehmen übernommen.
Parallel dazu sei „40 Seconds“ schriftlich an seine Vertragsverpflichtungen erinnert und aufgefordert worden, „ab sofort die vereinbarte Leistung zur erbringen“. Seit 16. September beliefere das Unternehmen wieder die sechs Standorte, was im Austausch mit den Schulleitungen sehr engmaschig kontrolliert werde, „inklusive Vor-Ort-Besuchen“. Käme es zu keiner eindeutigen Verbesserung der Versorgungsleistung, drohe „40 Seconds“ als nächster Schritt die Abmahnung. Der Caterer erhalte damit erneut eine Frist zur Nachbesserung, bei gleichzeitiger Androhung der Kündigung.
Laut Bezirksamt habe zumindest in den Tagen vor dem 20. September die Versorgung der Kinder sichergestellt werden können. „Es bedarf allerdings nach wie vor an verschiedenen Stellen einer Nachbesserung“. Sollte sie vorgenommen werden und die Firma ihren vertraglichen Pflichten künftig nachkommen, „sehen wir aktuell keine (rechtliche) Grundlage für eine Kündigung oder Vertragsauflösung an den sechs Standorten“, wurde ebenfalls mitgeteilt. Zusammengefasst: Der Caterer ist in Spandau derzeit auf Bewährung unterwegs.
„40 Seconds“ hatte zuletzt selbst angekündigt, einen Teil der beauftragten 103 Schulen wieder abzugeben. Der Zuschlag sei erst während der Ferienzeit erfolgt, hieß es unter anderem auf der Webseite des Unternehmens. Ursache dafür sei die rechtliche Notwendigkeit gewesen, Fristen einzuhalten, da Mitbewerber versucht hätten, „mit den gegebenen rechtlichen Möglichkeiten, die finalen Vergaben hinauszuzögern“. Gleichzeitig räumte das Unternehmen ein, dass „die Komplexität unterschätzt“ wurde.
Aus Sicht des Spandauer Schulamtes wäre eine zentrale Abfrage, beziehungsweise Prüfung der Kapazitäten der Bewerber und eine Steuerung, etwa in Form einer bezirksübergreifenden Losbeschränkung beim Vergabeverfahren sinnvoll gewesen. Darüber hinaus sollten bei einer Ausschreibung dieses Ausmaßes größere zeitliche Puffer eingebaut werden.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.