Team der Wolfgang-Borchert-Schule fährt zur Robocup-WM
Spandau. Für die vier Schüler waren die vergangenen Wochen ziemlich stressig. Alle hatten schon genug mit den Prüfungen für ihren mittleren Schulabschluss zu tun. Dazu kam noch das Training für die Robocup-WM.
Denn das Team der Roberta-AG aus der Wolfgang-Borchert-Schule hat sich für die internationalen Titelkämpfe qualifiziert, die vom 30. Juni bis 3. Juli in Leipzig stattfinden. Geschafft hat das Quartett, bestehend aus Caroline und Beate Albrecht (beide 15), Julius Hahn (16) und Tim Jacobs (17), die Teilnahme zum Wettbewerb der weltbesten jugendlichen Roboterspezialisten durch einen zweiten Platz im Bereich Dance Secondary bei den deutschen Meisterschaften Ende April.
Konfettikanone zum Abschluss
Beim Robocup müssen die Schüler eine selbst entwickelte und programmierte Performance präsentieren. Bei den Vertretern aus Spandau ist das ein vollautomatisches Auto. Das Fahrzeug bewegt sich computergesteuert über die Bühne und zeigt Lenk- und Wendemanöver. Vorwärts, rückwärts, durch Hindernisse. Als Abschluss soll eine Konfettikanone, ausgelöst per Bluetooth, den erfolgreichen Auftritt des autonomen Autos feiern. Gerade solche Knalleffekte bringen Beifall des Publikums und Punkte bei der Jury. Denn sie zeigen auch, mit wie viel Fantasie sich die Teilnehmer ihrer Vorstellung gewidmet haben.
Sponsoren gesucht
Schon deshalb bastelten die Schüler, unterstützt von AG-Leiterin Stefanie Wittig und Melina Koennecke, verantwortlich für die technische Leitung, auch in den Tagen vor dem Aufbruch nach Leipzig noch fleißig an ihrem Programm. Obwohl die Vier schon seit drei Jahren das Aushängeschild von Roberta sind und bereits einige Titel gewonnen haben, bedeutet die WM-Teilnahme für sie eine Premiere. Im vergangenen Jahr hätten sie zwar ebenfalls bei der WM starten können. Die fand damals allerdings in China statt. Und auf die Schnelle war das Geld für die weite Reise nicht aufzutreiben. Leipzig macht in dieser Hinsicht weniger Schwierigkeiten. "Wir sind aber immer auf Sponsoren angewiesen und freuen uns über weitere Unterstützer", sagt Martina Koennecke.
Frühere Roberta-Jahrgänge waren dagegen in der Vergangenheit schon an weiter entfernten WM-Orten erfolgreich im Einsatz.
Dass sich die Borchert-Schule schon seit Langem zu einer Hochburg von IT-Learning entwickelt hat, ist vor allem der ehemaligen Schulleiterin Anja Tempelhoff zu verdanken. Sie hatte die AG einst initiiert und wollte damit nicht zuletzt Mädchen für Computer und Roboter begeistern. Anja Tempelhoff arbeitet inzwischen in der Senatsschulverwaltung und ist dort unter anderem zuständig für interaktive Aktivitäten in Berliner Schulen. Immerhin vier Teams aus der Hauptstadt sind bei der diesjährigen WM dabei.
Nachwuchs sichern
Zu ihren Chancen beim Contest der internationalen Roboter-Spezialisten geben sich die Spandauer Schüler eher zurückhaltend. Sie freuen sich vor allem auf den Kontakt mit Gleichaltrigen aus aller Welt und dass ihre Präsentation des selbstfahrenden Autos perfekt gelingt. Für Caroline, Beate, Julius und Tim bedeutet der Auftritt gleichzeitig das Ende ihrer langjährigen Roberta-Tätigkeit. Nach dem Mittleren Abschluss schlagen sie neue Wege ein, machen eine Ausbildung oder gehen bis zum Abitur weiter zur Schule. Für den Robocup fallen sie aber so oder so aus der Altersgruppe.
Eine gute Platzierung in Leipzig könnte aber mit dafür sorgen, dass es auch in den kommenden Jahren genug Nachwuchs bei Roberta und weitere Erfolge der Borchert-Schule gibt. tf
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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