Woher die neuen Pädagogen kommen
Viele neue Lehrkräfte in Spandau wurden nicht für diesen Beruf ausgebildet

In Spandau sind zu Beginn des neuen Schuljahres 526 Lehrkräfte eingestellt oder weiterbeschäftigt worden. Die Zahl klingt erst einmal ziemlich hoch. Allerdings ist die Bezeichnung Lehrkraft dabei sehr weit gefasst.

Unter den 526 Neueinstellungen befinden sich nur knapp 60, auf die das Kriterium ausgebildete Lehrerin oder Lehrer wirklich passt. Also ein entsprechendes Studium sowie Referendariat. Dies teilte Janika Jarling, Leiterin der Außenstelle der Senatsschulverwaltung im Bezirk, am 31. August im Schulausschuss der BVV mit. Bei weiteren rund 40 handelt es sich um Quereinsteiger, sprich Menschen, die sozusagen im zweiten Bildungsweg den Lehrerberuf erlernt haben. Dazu kommen rund 50 Personen, die eigentlich das Pensionsalter erreicht hatten oder schon in Pension sind. Sie unterrichten jetzt, teilweise auch in Teilzeit, weiter. Der überwiegende Rest, laut Janika Jarling 369 Menschen, sind nach ihrer Formulierung „Lehrerinnen und Lehrer ohne vollständige Erwerbsbefähigung“.

Dass nicht nur in Spandau viele Menschen in Schulen tätig sind, die das von ihrem beruflichen Werdegang nicht vorhatten, ist keine neue Erkenntnis. Geschuldet ist das dem Lehrermangel. Daran werde sich so schnell auch nichts ändern, erklärte Janika Jarling. Die Stundentafel an den Schulen sei aber abgedeckt. Das bedeutet, es gibt eigentlich genügend Kapazitäten, damit kein Unterricht ausfällt. Völlig gesichert sei das aber natürlich nicht. „Es kommt der Winter“ und damit vielleicht auch viele Krankmeldungen.

Selbstverständlich kann sich auch mancher, der kein gelernter Pädagoge ist, als pädagogisches Talent erweisen. Erst recht gilt das für Personen, die aus unterschiedlichen Gründen bereits an der Schule aktiv oder eingebunden sind. Sie könnten jetzt ebenfalls eingestellt werden, sagte Janika Jarling. Als Beispiel nannte sie Mitglieder von Vereinen, wie etwa Schwimmlehrer.

Beim Besetzen von Stellen an den Schulen konkurriert Spandau überdies mit allen anderen Bezirken, die ähnliche Probleme haben. Das gelte gerade auch für ausgebildete Lehrer, erläuterte Schulstadträtin Dr. Carola Brückner (SPD). Nicht nur sie, sondern weitere Fachkräfte sollen jetzt verstärkt für eine Arbeit im Bezirk angeworben werden. Die nächste Gelegenheit dafür ist am 22. September, wenn der Karrierebus zwischen 12 und 17 Uhr vor dem Rathaus Spandau Station macht.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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