Fake News und Traditionen
Zwei Spandauer Schulen wurden mit dem eTwinning-Qualitätssiegel ausgezeichnet

Schüler der Siegerland-Grundschule waren Falschmeldungen im Netz auf der Spur. | Foto:  eTwinning
  • Schüler der Siegerland-Grundschule waren Falschmeldungen im Netz auf der Spur.
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Die Siegerland-Grundschule aus dem Falkenhagener Feld und die Robert-Reinick-Grundschule in Siemensstadt sind mit dem eTwinning-Qualitätssiegel ausgezeichnet worden.

Mit dem Preis werden internationale interaktive Schulprojekte gewürdigt. Die Beiträge der beiden Gewinner aus Spandau beschäftigten sich mit den Themen Traditionen in verschiedenen Ländern sowie Fake News.

Münchhausen als Beispiel. Die aktuell häufigen Falschmeldungen in den sozialen Medien sind kein neues Phänomen. Vielmehr hat es das in allen Epochen der Menschheitsgeschichte gegeben. Das vielleicht bekannteste Beispiel aus der Vergangenheit ist der Lügenbaron Münchhausen, der im 18. Jahrhundert mit angeblich erlebten phantastischen Abenteuern seine Zuhörer blendete.

Er war deshalb auch der Namensgeber des Projekts der Siegerland-Grundschule aus dem Falkenhagener Feld. Die zehn- bis zwölf Jahre alten Schülerinnen und Schüler beschäftigten sich unter dem Titel "Münchhausen's new clothes" (Münchhausens neue Kleider) mit den vielen unwahren Behauptungen, die im Internet kursieren. Die Überschrift verweist darauf, dass der Baron heute noch viel bessere Möglichkeiten hätte, seine Episoden zu verbreiten. Und wahrscheinlich hätte er auch eine Menge Follower.

Am Beispiel Münchhausen zeige sich aber auch ganz gut, wie eine Lügenerzählung funktioniert, fanden die Schüler. Sie nahmen sie als Vorlage für eigene Illustrationen, Spiele oder selbst verfasste unwahre Geschichten. Dabei lernten sie gleichzeitig, wie Falschmeldungen entdeckt und enttarnt werden können.

Das Projekt fand zusammen mit Schulen in Portugal, Tschechien und der Ukraine statt. Die gemeinsame Sprache aller Teilnehmer war Englisch.

Die internationale Kooperation via Internet ist die Basis bei eTwinning. Über die Plattform sollen Partnerschaften aufgebaut und mit Hilfe digitaler Medien gemeinsam gelernt werden. Das Angebot ist Teil des europäischen Programms Erasmus+. Mit dem Qualitätssiegel werden wiederum besonders kreative Aktivitäten der Partnerschulen ausgezeichnet. Der Preis wird vom Pädagogischen Austauschdienst des Sekretariats der Kultusministerkonferenz vergeben. Relevante Themen wie Falschmeldungen und gefälschte Identitäten greife das Projekt sehr gelungen auf, lobte die Jury. Es gebe Schülerinnen und Schülern aus vier europäischen Ländern die Möglichkeit, ihr kritisches Denken zu schulen.

Unsere europäischen Nachbarn. In diesem prämierten Beitrag beschäftigten sich sieben bis elfjährige Kinder der Robert-Reinick-Grundschule gemeinsam mit Gleichaltrigen aus der Türkei, Griechenland, Aserbaidschan und Polen mit Traditionen in verschiedenen Ländern und wie prägend sie jeweils sind. Welche bedeutenden Persönlichkeiten, etwa Wissenschaftler, spielen eine Rolle und welche Leistungen haben sie vollbracht? Mit selbst gemalten Bildern, handgeschriebenen Texten sowie einer digitalen Präsentation haben die Projektpartner sich und ihre Länder vorgestellt. Kommuniziert wurde in Englisch und Türkisch. Das Ziel war, auf spielerische Art und Weise nachvollziehbare Einblicke in den Alltag und den Hintergrund der jeweils anderen zu bekommen. Dieses Ziel ist den Schülern und Schülerinnen nach Ansicht der Jury sehr gut gelungen.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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