Anschlagserie auf linksalternatives Wohnprojekt
Der Staatsschutz ermittelt im Fall der Jagowstraße 15
Verschiedene Gruppen und Initiativen rufen für Sonnabend, 15. Mai, zu einer Solidaritätsdemonstration für das linksalternative Wohnprojekt Jagowstraße 15 auf.
Auf das Haus sind in den vergangenen Wochen zwei Brandanschläge verübt worden. Am 9. April hatten Unbekannte mehrere Gegenstände im Hausflur angezündet. Ein Bewohner wurde am Fuß verletzt, als er sich durch einen Sprung aus dem Fenster seiner Wohnung im ersten Stock in Sicherheit bringen wollte.
Gut eine Woche später, in der Nacht vom 18. zum 19. April, standen zwei Fahrzeuge in Flammen. Sie waren in einem Carport abgestellt, der ebenso wie ein benachbarter Schuppen völlig ausbrannte.
In der Nacht vom 20. auf den 21. April gab es die anonyme Drohung eines Sprengstoffanschlags gegen das Gebäude. Gleiches passierte zuletzt am frühen Morgen des 5. Mai. Nach Polizeiangaben habe sich gegen 0.40 Uhr eine unbekannte Person gemeldet und die Explosion eines Sprengsatzes angedroht. Die Bewohner mussten evakuiert werden. Nachdem sich kein verdächtiger Gegenstand gefunden hatte, konnten sie gegen 3 Uhr früh in ihre Wohnungen zurückkehren.
In allen Fällen hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. Über die Hintergründe und mutmaßliche Täter kann zwar derzeit nur spekuliert werden. Einige Indizien deuten daraufhin, dass es sich hier um rechtsextremistisch motivierte Angriffe handelt. Zumal in der Vergangenheit im Umfeld des Wohnprojekts auch Schmierereien aufgetaucht waren, die in diese Richtung wiesen.
Die Solidaritätsdemonstration startet am 15. Mai um 14 Uhr am Rathaus Spandau und führt von dort in den Kiez um die Jagowstraße. Sie wird unter anderem vom Spandauer Bündnis gegen Rechts und weiteren antifaschistischen Initiativen organisiert.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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