Messerangriff mit tödlichen Folgen
Die Polizei sucht Zeugen eines mutmaßlichen Gewaltdelikts

Am Abend des 5. November ist in einer Grünanlage an der Borkzeile ein zunächst nicht identifizierter Mann mit mehreren Stichverletzungen gefunden worden. Trotz Notoperation starb er wenig später in einem Krankenhaus.

Ungefähr zeitgleich wurde in der Straße An der Kappe unweit der Borkzeile ein weiterer verletzter Mann entdeckt. Auch er hatte Stichverletzungen und wurde ebenfalls im Krankenhaus operiert. Bei ihm soll aber laut Angaben der Polizei keine Lebensgefahr bestehen.

Beide sind, so hat es den Anschein, Opfer von Messerangriffen geworden. Ob ein Zusammenhang zwischen den beiden Taten besteht, ist Gegenstand weiterer Ermittlungen, die von der 1. Mordkommission geführt werden. Im Nahbereich der Auffindeorte sei es zu mehreren Festnahmen gekommen, teilte die Polizei außerdem mit. Gesucht werden jetzt Zeuginnen und Zeugen zu dem mutmaßlichen Tötungsdelikt. Gegen 22.50 Uhr sei es vor einem Lokal in der Seegefelder Straße 74 zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Personengruppen gekommen, bei der unter anderem Glasflaschen geworfen sein sollen, wurde in dem Aufruf erklärt. Kurz darauf wären die beiden Männer in der nahe gelegenen Freifläche hinter der Borkzeile 8 sowie auf dem Gehweg An der Kappe 64 gefunden worden.

Wer Beobachtungen zu den Taten gemacht, verdächtige Personen in diesem Bereich wahrgenommen hat oder sonstige sachdienliche Hinweise geben kann, wird gebeten, sich bei der 1. Mordkommission des Landeskriminalamtes in der Keithstraße 30 in Tiergarten zu melden: Telefon 46 64 91 11 11, per E-Mail an LKA111-Hinweis@polizei.berlin.de. Sachdienliche Hinweise sind auch über die Internetwache der Polizei Berlin oder in jeder anderen Polizeidienststelle möglich.

GdP für Messerverbot

Als Reaktion auf den mutmaßlichen Gewaltakt fordert Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP), ein generelles Messer-Trageverbot in der Öffentlichkeit. „Messer machen Mörder und das ist keinen Zonen-, Volksfest- oder ÖPNV-Problem“, meinte er. „Wir haben längst auch auf Spandaus Straßen immer häufiger mit Gruppenkeilen von Heranwachsenden zu tun, bei denen auch Stichwaffen gezielt eingesetzt werden.“ Die Taten ließen sich zwar nie komplett verhindern. Um aber wirklich etwas Sinnvolles dagegen zu tun und die Zahlen zu senken, führe nichts an einem Verbot vorbei.

Nur drei Tage zuvor, am Abend des 2. November, war es zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen und ungefähr 60 Personen im Münsinger Park gekommen. Ein 17-Jähriger erlitt dabei schwere Schnittverletzungen.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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