Kürzlich verlegter Stolperstein entwendet: Polizeilicher Staatsschutz ermittelt

Spandau. Einer der neun vom Künstler Gunter Demnig am 24. Juni in der Zitadellenstadt verlegten Stolpersteine ist am 1. Juli entwendet worden.

Ein Anwohner hat am Abend des 1. Juli bemerkt, dass ein Stolperstein vor dem Haus Lutherstraße 13 herausgebrochen war. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt zu dieser Tat, die sich am 1. Juli vermutlich zwischen 19.30 und 22 Uhr ereignet hat.

Der Stein erinnerte an die 1879 in Posen geborene Textilhändlerin Zilka Salomon, die im März 1943 in Auschwitz ermordet worden war. Der Stein war erst am 24. Juni vom Künstler Gunter Demnig verlegt worden, zusammen mit zwei anderen für Zilka Salomons Kinder Gerhard und Leonie, die ebenfalls in Auschwitz starben.

Bei der Verlegung der Steine hatten zwei Urenkel der Familie Salomon das Heiligungsgebet Kaddisch gesprochen. Schüler des Oberstufenzentrums Tiem berichteten über ihre Spurensuche nach den einstigen jüdischen Spandauern. Der Evangelische Kirchenkreis Spandau wie auch die Spandauer SPD übermittelten nach der Schändung des Steins den Hinterbliebenen ihr Mitgefühl. Das Bezirksamt hat die beiden Stolpersteine für Leonie und Gerhard Baumann sichergestellt bis zur Neuverlegung für alle drei, die schon geplant wird. CS

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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