Massenschlägerei im Münsinger Park
Rund 60 Personen gingen am 2. November aufeinander los
Der Münsinger Park gilt schon länger als einer der Problemhotspots in Spandau. Am Abend des 2. November hat sich das erneut bestätigt.
Gegen 20.20 Uhr ist es nach Polizeiangaben zunächst zu verbalen Streitigkeiten zwischen zwei Gruppen gekommen, aus denen sich eine körperliche Auseinandersetzung entwickelte. Die eine Gruppe soll aus etwa 20, die andere aus ungefähr 40 Personen bestanden haben. Insgesamt waren das also rund 60 Beteiligte. Infolge der Attacken erlitt ein 17-Jähriger Schnittverletzungen am Hinterkopf sowie am Rücken. Der Verletzte soll, so die Polizei, dann eigenständig mit der U-Bahn zum Bahnhof Zitadelle gefahren sein. Dort sei er zusammengebrochen und wurde bis zum Eintreffen von Rettungskräften der Feuerwehr von alarmierten Polizeibeamten erst versorgt. Der 17-Jährige kam in ein Krankenhaus und wurde dort operiert. Lebensgefahr besteht nach diesen Angaben nicht. Bei dem Jugendlichen soll es sich laut der RBB-Abendschau um einen Afghanen handeln.
In Tatortnähe stießen die Einsatzkräfte auf zwei Verdächtige im Alter von 18 Jahren sowie einen 21-Jährigen. Sie wurden vorläufig festgenommen, kamen aber nach erkennungsdienstlicher Behandlung wieder auf freien Fuß. Von den Auseinandersetzungen war auch der öffentliche Nahverkehr betroffen. Die U-Bahnhöfe Zitadelle, Altstadt Spandau und Rathaus Spandau blieben zwischen etwa 21.25 Uhr und 22.35 Uhr komplett gesperrt.
Zum möglichen Hintergrund der Massenschlägerei gab es zunächst keine weiteren Details. Die Ermittlungen dauerten an und würden von der Kriminalpolizei der Direktion 2 geführt, teilte die Polizei mit. Auslöser könnten ethnische Konflikte oder kriminelle Revierkämpfe gewesen sein, so erste Spekulationen. Eine politische Motivation scheint dagegen nicht vorzuliegen. Ansonsten würde der Staatsschutz ermitteln.
Auseinandersetzungen, Drogenhandel und Drogenkonsum, Kriminalität sind teilweise schon seit Jahren ein Problem im Münsinger Park. Gerade erst im Oktober hatte sich eine vom Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Raed Saleh, einberufene sogenannte Task Force mit der Situation beschäftigt. Ein weiteres Treffen, bei dem es um konkrete Lösungsvorschläge gehen soll, ist noch für November vorgesehen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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