"Maulwurf" war falscher Polizist
Seniorin wurde beinahe betrogen
In der Nacht zum 6. Oktober haben Zivilfahnder zwei Männer nach einem Trickbetrug vorläufig festgenommen.
Eine Bank hatte sich am 28. September an die Polizei gewandt, da eine 82-jährige Kundin ihr Wertdepot zum 4. Oktober gekündigt hatte und das Geld dann abholen wollte. Anschließende Ermittlungen ergaben, dass die Dame mehrere Anrufe von einem Mann auf ihrem Festnetztelefon erhalten hatte, der sich als Polizeibeamter ausgab.
Dieser gab der 82-Jährigen gegenüber an, dass sich in der Bank ein „Maulwurf“ befinden würde und sie ihr Geld in Sicherheit bringen sollte. Dem vermeintlichen Polizisten gelang es, die Seniorin zu überzeugen, ihr Depot aufzulösen. Anschließend sollte sie das Geld in ihrer Wohnung aufbewahren.
In der Nacht von Freitag zu Sonnabend meldete sich der falsche Polizist wieder per Telefon bei der Frau und übergab das Gespräch an einen Mann, der sich als Oberstaatsanwalt ausgab. Dieser bat die 82-Jährige, ihr gesamtes Geld in eine Handtasche zu verstauen und diese dann aus dem Fenster zu werfen, damit seine Kollegen es in Empfang nehmen könnten.
Die Getäuschte kam der Bitte nach und warf die Tasche aus dem Fenster, wo zwei Männer diese an sich nahmen. Unbemerkt waren sie dabei von den Ermittlern beobachtet worden. Kurz vor 1 Uhr klickten dann die Handschellen bei den beiden Tatverdächtigen im Alter von 22 und 24 Jahren.
Das Geld stellten die Fahnder sicher. Der Wagen des festgenommenen Duos wurde in der Nähe entdeckt und beschlagnahmt. Die Männer wurden dem Fachkommissariat für Trickdiebstahl und -betrug beim Landeskriminalamt Berlin übergeben und am 8. Oktober einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Für beide ergingen Haftbefehle.
Keine Auskünfte
über finanzielle Verhältnisse geben
Mit diesen Tipps der Polizei kann man sich vor Trickdieben und -betrügern schützen: Lassen Sie Unbekannte nicht in Ihre Wohnung. Sie sind grundsätzlich nicht verpflichtet, jemanden unangemeldet in Ihre Wohnung zu lassen. Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis. Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben. Wichtig: Lassen Sie den Besucher währenddessen vor der abgesperrten Tür warten. Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis. Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
Die Ansprechpartner für Seniorensicherheit des Landeskriminalamtes sind für weitere Fragen unter 46 64 97 92 22 zu erreichen.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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