46 Meter Mehl, Butter und Rosinen: Riesenstollen auf dem Weihnachtstraum ist angeschnitten
Spandau. Hochgestellt hätte das süße Stück bis über die Rathaus-Zinnen gereicht: Mit dem Anschnitt eines 46 Meter langen Stollens eröffnete auch in diesem Jahr der „Spandauer Weihnachtstraum“. Der Verkaufserlös geht an einen guten Zweck.
18 Stunden stand Bäckermeister Andreas Rösler mit seinem Gesellen in der Backstube – dann war das 46 Meter lange Prachtexemplar fertig. Nun, genau genommen waren es 70 Exemplare à zweieinhalb Kilo, die beide aus dem Ofen geholt und anschließend zum Riesenstollen zusammengefügt haben. So einen großen Ofen hat schließlich kein Mensch.
Die kleine Schummelei interessierte die zahlreichen Schmauslustigen, die sich am 23. November mittags vorm Spandauer Rathaus drängten, aber nicht die Bohne. Mit dem Anschnitt des Riesenkuchens eröffnet Thilo-Harry Wollenschlaeger dort jedes Jahr den „Spandauer Weihnachtstraum“. Ebenfalls in guter Tradition komplettieren Bürgermeister plus Stadträte die Zeremonie, und so teilten auch Helmut Kleebank, Stephan Machulik (beide SPD), Gerhard Hanke und Frank Bewig (CDU) daumendicke Scheiben vom Weihnachtsgebäck aus.
"Man nehme..." Das Rezept zum nachbacken
Dessen Rezeptur bleibt kein Geheimnis, wie eine Stelltafel verriet: 76 Kilo Mehl hat Andreas Rösler fürs Megagebäck verbraucht, dazu 40 Kilo Butter, 90 Kilo Rosinen, außerdem literweise Milch und Eier, jede Menge Hefe plus Gewürze. Aufgeführt sind auch noch Rum und Mandeln, im Riesenkuchen fehlte aber beides. „Aus Rücksicht auf Kinder und Allergiker“, erzählte der Bäckermeister. Ebenso wichtig wie die Zutaten seien ohnehin Backtemperatur und -dauer. Etwa 90 Grad müsse der Stollenkern im Ofen haben, backe der Teig zu heiß oder zu lange, werde er trocken und bitter. Rösler bewies auch diesmal, dass er sein Handwerk bestens beherrscht. Schon nach wenigen Minuten waren mindestens zehn Meter Stollen verputzt. „Schmeckt lecker“, lobte eine Besucherin. „Ein Käffchen dazu wäre nicht schlecht.“
Der Preis der süßen Scheiben ist übrigens nicht festgelegt. „Jeder zahlt pro Stück, so viel er möchte“, erklärte Thilo-Harry Wollenschlaeger. Denn die ganze Aktion dient vor allem dem guten Zweck: Den Verkaufserlös spendet der Weihnachtstraum-Veranstalter alljährlich an eine gemeinnützige Einrichtung. Bäcker Rösler hat sich gewünscht, dass diesmal der Bauspielplatz in der Pionierstraße bedacht wird. bm
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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