Vom Krimi bis zum Kinderbuch
Bücher mit Bezug zu Spandau gibt es unzählige und stets neue
Manchmal erhält das Spandauer Volksblatt in jeder Woche einen Hinweis auf neue Bücher über oder aus dem Bezirk. Sie widmen sich bestimmten Plätzen oder erzählen Geschichten aus dem Bezirk und seinen Ortsteilen. Manchmal ergibt sich der Ortsbezug auch durch die Autorin oder den Autor. Ein Überblick zu aktueller Spandau-Literatur. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Krimi. Als „erster Spandau-Krimi“ wurde das Buch „Cushing“ von Caspar Otto Bartek angekündigt. Das ist so nicht richtig, denn der Bezirk ist auch schon von anderen Autoren als Schauplatz für ihre Crime-Phantasien entdeckt worden. In „Cushing“ geht es um neun Leichen, die im Laderaum eines Transporters entdeckt werden, einen Kommissar, den private Probleme plagen und eine junge Ermittlerin, die sich im Männerteam behaupten muss. Der Fall führt in die Spandauer Subkultur. Für Lokalkolorit sorgen Schauplätze wie das ehemalige Gelände der Schultheiss-Brauerei oder das Polizeirevier in der Moritzstraße. Cushing ist 2022 im ihleo verlag erschienen und kostet 14,95 Euro.
Bereits zuvor hat unter anderem Maik Bischoff einen Spandau Krimi verfasst. Er ist von Beruf Feuerwehrmann und auch als Buchautor lässt ihn das Blaulicht nicht los. 2018 erschien sein Werk „Die Seeburg-Verschwörung“. Auch wenn der Titel auf den benachbarten Ort in Brandenburg verweist, spielt die Handlung in Spandau, vor allem in der Wilhelmstadt.
Nach einem Abstecher in den Grunewald („Nachts am Teufelsberg“) folgten zwei weitere Bücher mit Spandau-Kolorit, zunächst „Mord Hahneberg“ und im vergangenen Herbst „Menschenfischer“. Bei letzterem ist der Ausgangspunkt eine grausam zugerichtete Leiche, die an der Zitadelle gefunden wird. Es folgen weitere Tote, die jeweils an auffälligen Orten abgelegt werden. Sie haben eine Gemeinsamkeit. Alle sind Mitglieder im Bauausschuss der BVV Spandau.
Maik Bischoffs Werke ( www.maik-bischoff.de) kosten als Taschenbuch zwischen 8,99 und 14,99 Euro. Als E-Book ist Menschenfischer für 5,99, alle anderen für 99 Cent erhältlich..
Persönliche Geschichte(n). “Eine unbedeutende Familie in Spandau“ heißt das 2020 erschienene Buch von Lutz Berghahn. Der ehemalige Lehrer vermischt hier Bezirksgeschichte, Familiengeschichte und die eigene Geschichte zu einem besonderen Mix. Immer wieder schweift er ab, landet auch bei aktuellen Debatten, springt weit zurück in die Historie, behandelt den Alltag in den 1950er oder 60er-Jahren. Ein Sammelsurium, das gleichzeitig manche Besonderheit, Unbekanntes, Vergessenes überliefert. Erschienen ist das Buch, wie auch das Nachfolgewerk „Stimmen aus dem N(I)rgendwo im BGG-Verlag, Preis: 29, beziehungsweise 22 Euro.
Auch Christian Bedeschinksis „Mein Spandau“ verbindet persönliches mit vielen Orten im Bezirk. In diesem Fall allerdings in einem mit reichlich Text versehenen Bildband. Fotos aus der Zeit der 1940er-Jahre bis heute, aufgenommen vom Autor, seinem Vater und Großvater. Wegen der großen Nachfrage ist es inzwischen kaum mehr erhältlich.
Manchmal besteht der Spandau-Bezug auch nur im Wohnort der Autorin oder des Autors. So wie beim Buch „Kannst du bitte etwas langsamer fallen“ von Melanie Benna. Melanie Benna ist Stuntfrau und lebt in der Wilhelmstadt. In ihrem Werk beschreibt sie im wahrsten Sinn abgedrehte Situationen aus ihrer Branche. Dafür hat sie zahlreiche Aussagen und Erfahrungen von Kolleginnen und Kollegen gesammelt. Sie ergeben witzige und skurrile Einblicke in einen besonderen Beruf. Erhältlich für 9,99 Euro auf www.stunning-stunts.de.
Das Gespenst vom Hahneberg. Auch im Genre Kinderbuch ist Spandau zum Beispiel mit dem Werk „Hahni. Das Fort-Hahneberg-Gespenst“ vertreten. Die Anfang April erschienene Bildergeschichte erzählt von den Anfängen des Fort Hahneberg im 19. Jahrhundert bis heute. Die Illustrationen stammen von Peter Friedl, der unter anderem durch die Gestaltung vieler Wimmelbücher bekannt geworden ist, der Text von Siegfried Wittkopp. Lektorin war die Kinderbuchautorin Simone Stokloßa. Herausgeber ist die Arbeits- und Schutzgemeinschaft Fort Hahneberg e.V., die in diesem Jahr ihren 30. Geburtstag feiert. Das Buch hat 24 Seiten und kostet 9,50 Euro. Es ist außer im Buchhandel, auch in der Geschäftsstelle des Vereins am Weinmeisterhornweg 109 erhältlich.
Der Park in der Nachbarschaft. Hans-Jürgen Gaudeck ist Aquarellmaler und lebt in Kladow. Seine Bilder finden sich in vielen Büchern, häufig illustrieren sie Texte von unter anderem Goethe, Eichendorff, Fontane und Eva Strittmatter. In seinem aktuellen Werk hat sich Hans-Jürgen Gaudeck mit dem Park Sacrow, einschließlich Schloss und Heilandskirche beschäftigt. Ein „wunderbarer magischer“ Ort in der unmittelbaren Umgebung von Kladow, nennt ihn der Autor. Ausgehend von seiner Malerei gibt es Informationen zur Geschichte, Besonderheiten, Begebenheiten in diesem Teil des einst vom Gartenarchitekten Peter Joseph Lenné angelegten Parkensembles. „Park Sacrow – Entrée zur Potsdamer Schlösserlandschaft“ lautet der Titel des Buchs. Es ist im Klaus Becker Verlag erschienen, hat 88 Seiten und kostet 22 Euro.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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