Mietvertrag für die frühere Stadtbücherei steht noch aus
Spandau. Das Teiba-Kulturzentrum will in die ehemalige Stadtbücherei an der Seegefelder Straße 35 ziehen. Den Verein gibt es schon länger in Spandau.
Das Teiba-Kulturzentrum hat sich 2009 gegründet und bisher nicht versteckt. Aufgefallen ist der Verein trotzdem kaum, was vor allem an der Lage abseits vom Zentrum im Carossa-Quartier an der Streitstraße 15 liegt.
Doch nun will die Moscheegemeinde in die Innenstadt und die alte Stadtbücherei anmieten. Über die Vermietung hat das Bezirksamt bereits positiv entschieden. Ein Vertragsentwurf liegt vor, unterschrieben ist aber noch nichts. "Wir fühlen uns hingehalten, was inakzeptabel ist", sagte Vizevereinschef Mohamad Hassadj im Integrationsausschuss am 17. Oktober. Weil der Verein fest auf den neuen Standort setzte, ließ er den Mietvertrag für die Streitstraße auslaufen. Jetzt hat Teiba keine Räume mehr. Für das traditionelle Freitagsgebet wurde mit der Bruno-Gehrke-Halle eine Interimslösung gefunden, was wiederum für Kritik an Sportstadtrat Gerhard Hanke (CDU) sorgte, weil er Sportlern kurzfristig die Nutzungsgenehmigung entzog.
Warum es noch keinen Mietvertrag gibt, begründet Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) mit dem fehlenden Bauantrag von Teiba. Der sei nötig, da es sich um eine neue Nutzung der Stadtbücherei handele. Weiterer Hemmschuh: Wenn die S-Bahn ins Falkenhagener Feld kommt, muss das Gebäude abgerissen werden, da es auf der Trasse liegt.
Der Verfassungsschutz ist misstrauisch. Denn: "Das Teiba-Kulturzentrum arbeitet eng mit Moscheen und Vereinen zusammen, die aufgrund ihrer Verbindungen zu islamistischen Organisationen im Berliner Verfassungsschutzbericht erwähnt werden", sagt Sprecherin Isabelle Kalbitzer. Mit solchen Organisationen aber will Teiba nichts zu tun haben. Mohamad Hassadj: "Wir sind ein Kulturzentrum für Bildung und Verständigung."
Ulrike Kiefert / uk
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