Nachts schläft der Kolk

Stuckverzierte Fassaden, aber kein Nachtleben
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Sofern Spandau ein Nachtleben hat, spielt es sich in der Carl-Schurz-Straße und den Nebenstraßen ab. Jenseits des Altstädter Rings bleiben nachts die Lichter aus.

In hessischen, fränkischen oder pfälzischen Kleinstädten stünden an solch einem Ort wie dem Kolk Tische und Stühle auf dem Gehsteig, gäbe es Cafés, Restaurants und Kneipen. In Spandau parken Autos. Bis auf das Restaurant Spandower Zollhaus sind am Kolk keine Gaststätten mehr etabliert.

Touristen und Bewohner der Altstadt tappen auf Spandaus ältestem Siedlungsgebiet abends sprichwörtlich im Dunkeln. Wer nicht die ansässigen Steuerberater aufsucht oder in der einzigen Pension an diesem Fleckchen nächtigt, hat keinen Grund, zwischen Kolk und Behnitz zu verweilen, außer wenn man sich für Fachwerk und Stuckfassaden begeistert.

Verfall statt Aufwertung

Der Ort mit dem städtebaulichen Charme der Prager Kleinseite hätte durchaus Potenzial als Kieztreff für Spandauer und Besucher: Lage am Wasser, kleine Gassen. Ideal gelegen für Besucher der Zitadelle. Mit dem Ende des Restaurants Böhmerland am Hohen Steinweg vor gut zwei Jahren und der altehrwürdigen Kneipe „Alte Kolkschenke“ ein Jahr zuvor hat die Gegend weiter an Leben eingebüßt. Seit die Wirtin Margot Zint nach über 40 Jahren ihre Kneipe aufgeben hat, verfällt das Fachwerkhaus von 1750 am Kolk 3 zusehends.

Überwiegend Wohngebiet

Auch künftig muss der Kolk auf Nachtschwärmer verzichten. Laut dem Altstadtmanagement Spandau gebe es für Kneipen aufgrund der vielen Denkmäler und Wohnhäuser wenig Spielraum. Ein möglicher Gastronomiestandort an der Schleuse sei bereits geprüft und „aus verschiedenen Gründen für ungeeignet befunden“ worden, heißt es auf Anfrage.

Die Partner für Spandau, zuständig für den Tourismus in Spandau, haben auf eine Anfrage zur Lage am Kolk sowie zur möglichen touristischen Nutzung bisher nicht reagiert.

Stuckverzierte Fassaden, aber kein Nachtleben
Autos statt Gastronomie: Der bepflasterte Platz dient zum Parken.
Autor:

Benjamin Mombree aus Spandau

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