Fotos zeigen Flachbauten, Straßenbahnen und Fuhrwerke
Spandau-Kalender 2020 zeigt Verschwundenes

Buchändlerin Raja Rimpel und Spandau-Chronist Jürgen Grothe haben die "Spandauer Impressionen 2020" vorgelegt. | Foto: Christian Schindler
3Bilder
  • Buchändlerin Raja Rimpel und Spandau-Chronist Jürgen Grothe haben die "Spandauer Impressionen 2020" vorgelegt.
  • Foto: Christian Schindler
  • hochgeladen von Christian Schindler

Der Kalender „Spandauer Impressionen 2020“ zeigt, wie es in der Zitadellenstadt in den 1960er und 1970er Jahren ausgesehen hat.

Wer auf das Februar-Blatt des neuen Kalenders schaut, muss sich erst mal richtig orientieren. Es stammt aus dem Jahr 1975 und zeigt die Kreuzung Carl-Schurz-Straße und Charlottenstraße. Wo heute massive Häuser stehen, fügen sich Flachbauten an die Reste einer Vorkriegsbebauung, die bei Luftangriffen am 15. Februar 1944 schwer beschädigt oder gar zerstört worden war.

Raja Rimpel von der Dorotheenstädtischen Buchhandlung, die den Kalender mit 15 großformatigen Fotografien aus dem Archiv des Spandau-Chronisten und langjährigen Leiters des Bildarchivs der Landesbildstelle, Jürgen Grothe, herausgegeben hat, sagt: „Der Kalender zeigt vieles, was verschwunden ist.“ So ist auf dem Februar-Blatt das fast Kubus-förmige Haus der Fleischerei Schaub zu sehen. Es überragt die Flachbauten als Überbleibsel eines einst viel größeren Gebäudes.

Fotos von verschwundenen Straßenbahnen 

Was heute kaum noch vorstellbar ist: Ein Foto vom 2. Mai 1967 hält eine Straßenbahn der Linie 54 beim Passieren der Charlottenbrücke fest. Überhaupt die Straßenbahn und ihr Verschwinden – das Oktober-Blatt zeigt an einem regnerischen Dezembertag 1965 eine Straßenbahn der Linie 76, die sich am Postamt an der Carl-Schurz-Straße auf den Weg Richtung Zoo macht. Schon am 24. Januar 1966 wurde diese Linie eingestellt.

Das zweigeteilte Oktober-Blatt erinnert an ein weiteres Verkehrsmittel, das in den 1960er Jahren noch zum Alltag gehörte. Auf dem Foto vom 6. Mai 1967 ist ein Pferdefuhrwerk vor dem Rathaus unterwegs. Jürgen Grothe beschreibt dazu die veränderte Funktion des Rathausturms. Dessen wilhelminische Kuppel war im Zweiten Weltkrieg zerstört worden. Sie wurde durch ein auf vier Eckpfeilern ruhendes Dach ersetzt. Diese offene Konstruktion steht für die Demokratie, ist demnach durchlässig und durchsichtig.

Der Kalender „Spandauer Impressionen 2020“ ist erhältlich in der Dorotheenstädtischen Buchhandlung, Carl-Schurz-Straße 53, und kostet 15 Euro.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 163× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 484× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 453× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 884× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.