Altbürgermeister Konrad Birkholz im Alter von 67 Jahren verstorben

Markenzeichen des langjährigen Spandauer Bürgermeisters Konrad Birkholz war stets die Fliege mit dem Wappen seiner Heimatstadt. Foto: Uhde
2Bilder
  • Markenzeichen des langjährigen Spandauer Bürgermeisters Konrad Birkholz war stets die Fliege mit dem Wappen seiner Heimatstadt. Foto: Uhde
  • hochgeladen von Michael Uhde

Spandau. Für das Wohl seiner Havelstadt war Konrad Birkholz (CDU) stets kampfesmutig eingetreten. Doch beim Ringen mit seiner schweren Krankheit unterlag der Altbürgermeister. Am 17. März verstarb der "Dorfschulze mit der Fliege", wie er liebevoll von seinen Spandauern genannt wurde, im Alter von 67 Jahren.

Für die Bewohner seiner Havelstadt hatte der Bürgermeister stets ein offenes Ohr. Ihre Sorgen und Nöte lagen ihm immer am Herzen. Lieber kam er wegen eines herzlich geführten Gesprächs um ein oder mehrere "Birk", wie scherzhaft die Viertelstunde nach ihm benannt wurde, zu spät zu einem Termin. Konrad Birkholz war das, was Bürger heute zunehmend vermissen: Ein Bürgermeister zum Anfassen.

Birkholz, am 3. Februar 1948 im Norden Berlins geboren, leitete seit dem 30. November 1995 die Geschicke der Havelstadt. Nach 16-jähriger Amtszeit ging "Konny", wie er liebevoll nicht nur von seinen vielen Freunden genannt wurde, im November 2011 in den Ruhestand. Damit konnte er auf die bisher längste Amtszeit eines Spandauer Bezirkschefs zurückblicken. "Ich bin auch ein wenig froh, die Last des Amts los zu sein und mich jetzt ausgiebig um meine Familie und die Enkelkinder kümmern zu können", sagte er bei seinem Abschied aus dem Amt. Viel Zeit blieb ihm dafür nicht vergönnt.

Nach einem Jahr in der Jungen Union trat Birkholz 1965 in die CDU ein. Damals wohnte er schon sieben Jahre in Kladow. Seine Herkunft aus dem dörflichen Spandauer Süden ist wohl auch der Grund dafür, dass sich Birkholz gern scherzhaft selbst als "Dorfschulzen" bezeichnet. Seine Wurzeln lagen immer in Kladow, wo er seit 1989 dem Ortsverband der CDU vorstand.

Beruflich machte er sich von 1969 bis 1973 an der Fachhochschule für Sozialarbeit und Pädagogik Berlin fit. Die Ausbildung schloss er als Diplom-Sozialpädagoge ab. Von 1975 bis 1992 arbeitet Birkholz dann als Bewährungshelfer in Berlin. Seit 1979 gehörte er der Bezirksverordnetenversammlung Spandau als Verordneter seiner Partei und stellvertretender Fraktionsvorsitzender an. 1991 machte ihn die BVV für zwei Jahre zu ihrem stellvertretenden Vorsteher. Im selben Jahr schickte ihn seine Partei als Bundesparteitagsdelegierter in die politische Arena und machte ihn für fünf Jahre zu ihrem Kreisvorsitzenden in der Havelstadt.

Die Karriere im Bezirksamt begann 1992 als Stadtrat für Finanzen und Wirtschaft sowie stellvertretender Bürgermeister. Schon drei Jahre später leitete Konrad Birkholz die Geschicke der Havelstadt.

In Anerkennung seiner Verdienste um Spandau wurde Konrad Birkholz am 8. Dezember 2014 der Ehrentitel als Stadtältester von Berlin verliehen. Berlin und die Havelstadt haben nun mit ihm einen großen Politiker verloren. Nicht nur seine Freunde werden einen Fürsprecher der Havelstadt vermissen. "Mit meinem Amtsvorgänger hat mich ein sehr herzliches Verhältnis verbunden", sagt denn auch Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD).

Am Dienstag, 24. März, soll ein Kondolenzbuch im Rathaus Spandau, Carl-Schurz-Straße 2/6, ausgelegt werden.
Michael Uhde / Ud
Markenzeichen des langjährigen Spandauer Bürgermeisters Konrad Birkholz war stets die Fliege mit dem Wappen seiner Heimatstadt. Foto: Uhde
Markenzeichen des langjährigen Bürgermeisters Konrad Birkholz war stets die Fliege mit dem Wappen seiner Heimat. | Foto: Uhde
Autor:

Michael Uhde aus Spandau

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 122× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 790× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 112× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.