Bezirk Spandau: Das war das Jahr 2017 in der Zitadellenstadt

Pfeifkonzert der Siemensianer gegen die Schließungspläne im Dynamowerk. | Foto: Ulrike Kiefert
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Was ist in den vergangenen zwölf Monaten in Spandau passiert? Es gab Proteste und Konflikte, Unglücke und einen Sturm, aber auch Grundsteinlegungen und Besuch vom Kaiser Wilhelm.

Januar

Spandau ehrt seine besten Athleten. Sportlerin des Jahres wird Anika Schleu vom TSV 1860.

Kladow und Gatow bekommen schnelles Internet. Die Telekom schließt ihren Netzausbau im Spandauer Süden ab. Rund 9600 Haushalte profitieren vom Glasfaserkabelnetz.

In der Erstaufnahme Motardstraße wird ein mutmaßlicher Komplize des Attentäters vom Breitscheidplatz festgenommen.

Februar

Spandaus Bezirksverordnete fordern mehr Videokameras rund um den Bahnhof, in der Altstadt und auf dem Rathausvorplatz. Wie die öffentliche Dauerüberwachung ohne rechtliche Grundlage gehen soll, sagen sie nicht.

Die Vogelgrippe erreicht Spandau. Teile des Bezirks werden gesperrt und das Geflügel darf den Stall nicht verlassen. Wochen später wird ganz Spandau Sperrbezirk.

Statt Abriss wird das alte Postamt an der Klosterstraße erst einmal entkernt. Eigentlich sollte die Postruine bereits dem Erdboden gleichgemacht werden.

März

Ein neuer Bücherbus rollt durch Spandau. Mit an Bord hat er 5000 Medien. Die neue Fahrbibliothek hat der Bezirk finanziert.

Spandau bekommt erstmals deutlich mehr Geld für seine Sportstätten. Die knapp 1,3 Millionen fließen in neue Kunstrasenplätze, Sanitärtrakte und Umkleiden.

April

Der Abriss der Postruine wird erneut verschoben. Investoren wollen einen teuren Baustopp wegen brütender Vögel nicht riskieren.

Spandau hat eine neue Seniorenvertretung. Vorsitzender des 17-köpfigen Gremiums wird Karl-Heinz Klocke. Er übernimmt für fünf Jahre den Staffelstab von Klaus-Dieter Trautmann.

Im Bezirk wird es immer schwerer, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Laut Wohnungsmarktbericht 2016 der IBB sind die Mieten in Spandau seit 2014 um fast zehn Prozent gestiegen.

Mai

Berlins neuer Innensenator Andreas Geisel (SPD) kündigt eine Mobile Polizeiwache für die Heerstraße Nord an. Die Finanzierung muss aber erst noch mit dem Berliner Doppelhaushalt 2018/19 beschlossen werden.

Blinde können die Altstadt jetzt ertasten. Denn der Lions-Club Spandau schenkt dem Bezirk ein Blindentastmodell aus Bronze. Es steht vor dem Gotischen Haus.

Die Sparkasse schließt zwei weitere Filialen. Betroffen sind die Neustadt und Wilhelmstadt.

Juni

Die Polizei zieht Bilanz: Im Bezirk ist die Gesamtzahl der Straftaten zurückgegangen. Dafür wird in Spandau immer öfter in Wohnungen und Geschäfte eingebrochen.

Die marode Erstaufnahme an der Motardstraße wird endlich geschlossen. Das bestätigt das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten. Monate später fahren die Abrissbagger vor.

Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos) erteilt dem Ausbau der U2 ins Falkenhagener Feld eine klare Absage. Der Senat setzt lieber auf die Straßenbahn.

Juli

Berlins größtes Wohnungsbauprojekt feiert Richtfest. In den Pepitahöfen an der Golzstraße sollen mehr als 1000 Wohnungen entstehen. Eine Grundschule ist dort allerdings nicht geplant.

Gewaltvorfälle an Spandauer Schulen nehmen zu: 379 werden der Senatsbildungsverwaltung gemeldet.

Vivantes legt den Grundstein für einen neuen Klinikbau. Mehr als 20 Millionen Euro gibt der Konzern für das Bettenhaus aus.

Anwohnerproteste bremsen die Pläne für den Ausbau der Kurpromenade aus. Das Bezirksamt muss nach Alternativen suchen und dabei die Anwohner beteiligen.

August

Der „Kaiser Wilhelm“ legt für drei Tage am Lindenufer an. Es ist der erste Besuch des historischen Raddampfers in Berlin überhaupt. Seine Heimat ist Lauenburg an der Elbe.

In der Jugendbibliothek verabschiedet sich die langjährige Leiterin Gisela Rhein in den Ruhestand. Katrin Seewald übernimmt ihre Position.

Das Projekt „Spandau Tourismus“ der Wirtschaftsförderung startet mit einem ersten runden Tisch. Es soll die Zitadellenstadt bekannter machen, beispielsweise mit Themenpfaden, die Touristen zu bekannten Orten führen.

September

Auf dem Friedhof in den Kisseln eröffnet Spandaus erster Memoriam-Garten. Das Besondere: Die Gräber liegen gemeinschaftlich mitten im Grünen.

Die Heimatkundliche Vereinigung Spandau muss von der Zitadelle runter, weil der Vertrag für die Räumlichkeiten ausläuft. Den Abschluss eines neuen Vertrags lehnt das Kulturamt ab.

Bei der Bundestagswahl holt Swen Schulz (SPD) das Direktmandat im Wahlkreis Spandau und Charlottenburg-Nord.

Oktober

Sturmtief Xavier wütet auch in Spandau. Zahlreiche Sportplätze und der Friedhof in den Kisseln müssen gesperrt werden.

Nach einem Schiffsunfall auf der Unteren Havel-Wasserstraße in Höhe Kladow kann die vermisste Seglerin nur noch tot geborgen werden. Sie ist bei dem Versuch an Land zu schwimmen ertrunken.

November

Im Bürgerbüro Wasserstadt geht der erste Self-Service-Terminal in Spandau ans Netz.

Ein massiver Wasserschaden lässt an der Carlo-Schmid-Oberschule eine Zwischendecke im Foyer einstürzen. Wegen der Herbstferien kommt glücklicherweise niemand zu Schaden.

Pläne werden öffentlich, dass Siemens im Dynamowerk in Spandau die Fertigung schließen will. 570 Arbeitsplätze sind in Gefahr. IG Metall und Mitarbeiter protestieren.

In Staaken stürzt ein Einfamilienhaus zusammen. Ein Kind wird schwer verletzt. Die Polizei geht zunächst von einer Gasexplosion aus. Später wird ein Leck in der Heizungsanlage als Ursache vermutet.

Dezember

Der Verein Mitternachtssport wird mit dem europäischen Sport-Preis ausgezeichnet.

Der Birkenhof wird zur Gemeinschaftsunterkunft. Bis Jahresende ziehen dort rund 200 Flüchtlinge ein.

In der Evangelischen Wichernkirche erklingt zum Heiligabend eine neue Glocke. Die alte trug ein Hakenkreuz.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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