Brigitte Kupferschmidt gründete vor 35 Jahren eine Krebs-Selbsthilfegruppe
Anfang der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts nahm die heute 76 Jahre alte Brigitte Kupferschmidt den Kampf gegen den Krebs auf. Den führte sie trotz damals mangelnder Unterstützung anderer Betroffener erfolgreich. "Meine Erfahrung, dass es keine Ansprechpartner gab, bewog mich damals, bei der Diakonie-Station Spandau eine Selbsthilfegruppe zu gründen", erklärt Kupferschmidt. Diese Gruppe feierte nun am 19. Mai ihr 35. Bestehen.
35 Jahre leitet Brigitte Kupferschmidt nun diese Selbsthilfegruppe für krebserkrankte Frauen. "Ihre Selbsthilfegruppe hat in Spandau eine wichtige Funktion, gibt sie doch Betroffenen seit nunmehr 35 Jahren Halt und Kraft", sagt Monika Wendt, Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit der Diakonie-Station Spandau. Mit 76 Jahren biete sie den betroffenen Frauen weiterhin Unterstützung, Lebensqualität und Lebensfreude und habe für sie immer ein offenes Ohr.
"Während meiner vier Operationen wegen meiner Brustkrebserkrankung stellte ich fest, dass es niemanden gab, der persönlich auf mich zuging und psychologische Unterstützung bot", erinnert sich Brigitte Kupferschmidt an die schwierige Situation.
Auf der Suche nach einem Raum für Treffen der Selbsthilfegruppe wandte sie sich damals an die inzwischen pensionierte Pfarrerin der evangelischen St. Nikolai-Kirchengemeinde, Lona Kutzer-Laurien. "Sie stellte uns einen Raum an der Jüdenstraße zur Verfügung, in dem wir uns am 19. Mai 1980 erstmals trafen", sagt Kupferschmidt. Lange Zeit sei die Pfarrerin dann auch zu den Gruppentreffen gekommen.
"Die Notwendigkeit dieser Gruppe zeigte sich darin, dass sich die Teilnehmerzahl sehr schnell vergrößerte", erinnert sich die Seniorin. Die Frauen hätten es als sehr hilfreich empfunden, sich mit ebenfalls Betroffenen zu treffen und ihre Erfahrungen austauschen zu können. Mittlerweile leitet Kupferschmidt drei dieser Selbsthilfegruppen der Diakonie-Station Spandau. In denen kommen rund 40 Frauen im Alter von 25 bis 87 Jahren regelmäßig zusammen. "Zwei Frauen sind bereits von Anfang an dabei", so Kupferschmidt.
Um den Betroffenen kompetente Versorgung und Beratung zu bieten, arbeitet Brigitte Kupferschmidt mit dem Brustzentrum des Evangelischen Waldkrankenhauses an der Stadtrandstraße 555, der bezirklichen Beratungsstelle für behinderte, krebs- und aidskranke Menschen an der Melanchthonstraße 8, der Deutschen Krebsgesellschaft in Bonn sowie anderen Sozialdiensten in Krankenhäusern und den Sozialarbeiterinnen der Diakonie-Station Spandau zusammen.
Autor:Michael Uhde aus Spandau |
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